30.04.2013 07:01:00
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Arbeitszeit in Österreich sehr unterschiedlich verteilt
Die Unselbstständigen mit Vollzeitjobs hatten im vergangenen Jahr eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von 42 Stunden, so die Statistik Austria.
Von den 3,63 Mio. Unselbstständigen arbeiteten 933.000 Personen nur Teilzeit. Diese hatten eine durchschnittliche Arbeitszeit von 21 Stunden pro Woche. Damit gab es im vergangenen Jahr eine Teilzeitquote von 25,7 Prozent. Während es bei den Männern nur 7,7 Prozent waren, arbeiteten mit 45,4 Prozent fast die Hälfte der Frauen in Teilzeit.
Es wurden durchschnittlich 8 Überstunden pro Woche von den Arbeitnehmern mit mindestens einer Überstunde geleistet. Bezogen auf alle unselbstständig Erwerbstätigen wurden wöchentlich 1,6 Überstunden gemacht. Die Überstunden konzentrieren sich also auf eine verhältnismäßig kleine Gruppe: Nur rund ein Fünftel (20,3 Prozent, 722.200 Personen) aller Unselbstständigen leisteten überhaupt Überstunden. 236.000 Personen machten zehn oder sogar mehr Überstunden.
Es wurden aber mit nur durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche um rund ein Viertel weniger Überstunden als tatsächlich geleistet auch bezahlt - jede vierte Überstunde wurde also unbezahlt verrichtet, so die Statistik Austria.
Die österreichischen Arbeitnehmer hatten laut einer Eurostat-Erhebung, dem statistischen Amt der Europäischen Union, im Jahr 2011 mit 41,8 Stunden die zweitlängste Wochenarbeitszeit in der EU. Demnach arbeiteten nur die Britten mit 42,2 Stunden pro Woche länger. Im Durchschnitt arbeiteten Vollzeitarbeitnehmer in der EU 40,4 Wochenstunden. Während es auch in Zypern und Portugal (je 41,1) noch sehr hohe Wochenarbeitszeiten gab, bildeten Dänemark (37,7), Irland (38,4) und die Niederlande (39) die Schlusslichter. Die deutschen Arbeitnehmer kamen auf 40,7 Wochenarbeitsstunden.
Die gesetzliche Wochenarbeitszeit wurde in Österreich in den vergangenen knapp 100 Jahren schrittweise auf die aktuellen in zahlreichen Branchen kollektivvertraglichen Regelungen von 38,5 Stunden-Wochen gekürzt. 1918 wurde der 8-Stundentag mit einer einhergehenden 48-Stunden-Woche umgesetzt, gefolgt von der 45-Stunden-Woche ab dem Jahre 1959 und einer etappenweisen Einführung der 40-Stunden-Woche ab 1969. Ab dem Jahre 1970 wurde die Normalarbeitszeit auf 43 Stunden pro Woche gesenkt und zwei Jahre später (1972) wieder um eine Stunde gekürzt. Im Jahr 1975 wurde die 40-Stunden-Woche eingeführt, geht aus Unterlagen der Gewerkschaft PRO-GE hervor. Derzeit fordert die Gewerkschaft vida für die Eisenbahner die Einführung der 38,5-Stunden-Woche.
(Schluss) fpr/gru
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