Ziele weiter im Blick 29.04.2013 12:37:32

VW-Kernmarke mit Gewinneinbruch im ersten Quartal

Der teure Kampf um Kunden im krisengeschüttelten Europa setzt den Volkswagen-Konzern erheblich unter Kostendruck. Das operative Ergebnis der Kernmarke VW-Pkw musste im ersten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Einbruch von 45 Prozent hinnehmen. Nach knapp 1,1 Milliarden Euro blieben diesmal zwischen Januar und Ende März nur 590 Millionen Euro. Insbesondere der in Westeuropa verschärfende Wettbewerb wirke sich negativ aus, teilte VW am Montag in Wolfsburg mit. Die Marke VW, zu der etwa die Volumen-Modelle Golf, Polo und Passat gehören, ist die Kernmarke im VW-Konzern.

Im wichtigen Kernmarkt Westeuropa gaben die Auslieferungen im Auftaktquartal 2013 um 5,8 Prozent nach. Die Vertriebskosten, in denen sich der Trend zu Rabatten widerspiegelt, schossen um fast 17 Prozent in die Höhe, wie aus dem Quartalsbericht der Wolfsburger hervorgeht. Auch in der Konzerngesamtrechnung ist das Bild getrübt: Den knapp 3,2 Milliarden Euro als operatives Ergebnis von vor einem Jahr stehen im aktuellen Startquartal gut 2,3 Milliarden Euro gegenüber - rund ein Viertel weniger.

Diese Entwicklung steht vor dem Hintergrund, dass Europa für VW - so wie üblich für deutsche Autobauer - der Ergebnisbringer ist. Doch für Westeuropa berichtet der Konzern: "Auf nahezu allen wesentlichen Märkten dieser Region lagen unsere Verkaufszahlen unter den Vorjahreswerten." Und der Einbruch im Ergebnis ist sogar noch geschönt durch den Effekt, dass die junge Tochter Porsche neuerdings monatlich etwa 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern beisteuert. Ohne diesen Porsche-Effekt wäre das Ergebnis beinahe halbiert worden.

Und Volkswagen schleppt Altlasten mit: Die Lagerbestände lagen am Ende des ersten Quartals deutlich über den Werten von Ende 2012. Alleine der Warenbestand - der zum Großteil fertige Autos beschreibt - war 1,2 Milliarden Euro höher als Ende Dezember. Damit liege der Stand allerdings noch unterhalb der Marke von vor einem Jahr, heißt es im Geschäftsbericht. Aber dennoch: Viele Autos stehen auf dem Hof und lassen sich oft nur noch stark rabattiert in den Markt drücken.

/mmb/fbr

WOLFSBURG (dpa-AFX)

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