Ergo-Chef: Spar-Druck wird länger anhalten - Zurückhaltung bei Übernahmen

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ergo-Chef Torsten Oletzky rechnet auch in den kommenden Jahren mit weiterem Spar- und Kostendruck. "Der Druck, Kosten zu senken, ist und bleibt hoch", sagte der Manager der "Welt" (Montag). Auch nach 2014 werde dies noch gelten. Die Niedrigzinsen an den Finanzmärkten und das schwache Geschäft beim Standbein Lebensversicherungen setzen der Versicherungsgruppe zu und zwingen die Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft)-Tochter zu Stellenstreichungen. Im deutschen Heimatmarkt schrieb Ergo in der Lebensversicherung 2012 sogar rote Zahlen, wie das Unternehmen Ende März bekannt gab.

    Der Ergo-Chef will wie auch der Konkurrent Allianz mit neuen Produkten reagieren. "Die Details werden wir der Öffentlichkeit rechtzeitig vor dem Verkaufsstart im Juni vorstellen", kündigte Oletzky an. In Übernahmen sieht Oletzky nicht unbedingt ein Heilmittel: "Im Vordergrund steht das Wachstum aus eigener Kraft. Übernahmen sind theoretisch möglich, wir bauen unsere Planung aber nicht darauf auf."

    Einen Zukauf in Deutschland halte er kurz- bis mittelfristig für unwahrscheinlich - nur im Ausland könnte er sich das eher vorstellen. "Dort schauen wir uns vorrangig kleinere oder mittelgroße Unternehmen an, die noch Entwicklungspotenzial haben." Der ganz große Schlag, mit dem man eine Milliarde Euro in ein Unternehmen steckt und dann einen Sprung in die Spitzengruppe eines Marktes macht, entspreche nicht der Ergo Strategie, sagte Oletzky./stk/mmb/fbr