26.04.2013 07:34:30
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Bank of Japan hält an geldpolitischen Zielen fest
Von Tatsuo Ito und Andreas Plecko
TOKIO--Nach ihrer Schocktherapie hat die Bank of Japan (BoJ) bei ihrer Ratssitzung am Freitag auf eine Politik der ruhigen Hand umgeschaltet. Der neunköpfige Rat beschloss einstimmig, an dem Ziel festzuhalten, die Geldbasis innerhalb von zwei Jahren zu verdoppeln. Die Geldbasis wird als auch Zentralbankgeldmenge bezeichnet und umfasst jene Geldmenge, die von einer Notenbank im Umlauf gebracht wurde. Die BoJ hat sich vom Leitzins als geldpolitischer Größe verabschiedet und achtet stattdessen auf die Geldbasis.
Vor drei Wochen hat die BoJ eine radikale Wende in der Geldpolitik vollzogen und beschlossen, die Geldbasis mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen auszuweiten, um Japan aus der seit 15 Jahren anhaltenden Deflationsspirale herauszuführen. Dazu wurde das Programm zum Ankauf von Wertpapieren drastisch ausgeweitet. Diese Beschlüsse wurden nun - wie von Marktteilnehmern allgemein erwartet - bestätigt.
Der Fokus der Marktteilnehmer daher ist auf den halbjährlichen Bericht der Notenbank gerichtet, der einen Ausblick auf die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung geben wird. Der Bericht steht um 8.00 Uhr (MESZ) zur Veröffentlichung an. Von Interesse ist insbesondere, ob die Notenbank ihre Inflationsprognose anheben wird, um sie mit der selbsterklärten Mission des neuen Gouverneurs ("zwei Prozent in zwei Jahren") in Einklang zu bringen.
Viele Ökonomen halten die Ankündigung von Haruhiko Kuroda, die Inflation in zwei Jahren auf zwei Prozent zu treiben, für zu optimistisch. Händler sagten jedoch, ein klarer Hinweis auf die zwei Prozent könnte die Märkte erneut in gute Laune versetzen und den Dollar-Wechselkurs nach oben treiben, denn damit würde die Entschlossenheit Kurodas untermauert, die Deflation zu besiegen.
Volkswirte zeigen sich aber skeptisch zu den Chancen der Zentralbank, dieses Inflationsziel trotz der radikalen Lockerung der Geldpolitik in so kurzer Zeit erreichen zu können. Viele von ihnen rechnen deshalb damit, dass die Inflationsprognose der Währungshüter hinter den zwei Prozent zurückbleiben wird. Im Konsens sagen die befragten Experten für das nächste Fiskaljahr, das im April 2014 beginnt, eine Inflationsprognose von 1,5 Prozent voraus.
Kontakt zum Autor: andreas.plecko@dowjones.com
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April 26, 2013 01:07 ET (05:07 GMT)
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