25.04.2013 19:13:34

EZB-Vize: Euro-Krisenstaaten können Tempo beim Sparkurs drosseln

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Krisenstaaten der Eurozone können nach Einschätzung des Vize-Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, den zuletzt harten Sparkurs abmildern. "Der Sparkurs muss zwar weiter fortgesetzt werden", sagte Constancio am Donnerstag in Brüssel. Allerdings könne mit Blick auf das bisher Erreichte das Tempo der Konsolidierungen verringert werden.

    Der Topnotenbanker warnte allerdings: Dies sei nicht der Zeitpunkt, das bisher Erreichte in Frage zu stellen. "Das endgültige Ziel ist nach wie vor den Finanzmärkten klar zu machen, dass die Euroländer in der Fiskalpolitik mittel- und langfristig eine Tragfähigkeit garantieren können", so Constancio.

    Ähnlich wie der EZB-Vize äußerte sich kurz zuvor auch EU-Währungskommissar Olli Rehn. "Wir haben den Spielraum, um eine stärker mittelfristig ausgerichtete Finanzpolitik zu betreiben", sagte er vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel. Auch Rehn ist der Ansicht, dass die EU bei ihrer Sparpolitik eine ruhigere Gangart einlegen könne. Dennoch sei es notwendig, dass die Mitgliedsstaaten ihre Haushalte weiter in Ordnung brächten.

    Dagegen warnte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nahezu zeitgleich die EU-Kommission und die Euro-Krisenländer vor einem grundsätzlichen Aufweichen des Sparkurses. Deutschland werde nicht nachgeben: "Diese Regierung wird an der Stelle immer standhalten", versicherte der Vizekanzler in Berlin. Es sei eine große Gefahr, wenn der Weg der Konsolidierung verlassen werde./MNI/jkr/he

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