25.04.2013 10:04:33

EZB-Direktor Asmussen: Geldpolitik ist keine Allzweckwaffe

    FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Direktor Jörg Asmussen sieht die Möglichkeiten der Geldpolitik insbesondere im aktuellen Umfeld als begrenzt an. "Geldpolitik ist keine Allzweckwaffe gegen jede Art ökonomischer Krankheit", sagte der ranghohe Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag in London. Unter anderem nannte Asmussen das Problem unterschiedlicher Kreditbedingungen im Währungsraum, dass also mittelständische Unternehmen in Ländern wie Spanien oder Italien zurzeit hohe Zinsen für Bankkredite zahlen müssen.

    Asmussen wies darauf hin, dass die Kreditvergabe der Banken zurzeit durch Faktoren wie eine erhöhte Risikoscheu oder eine geringe Nachfrage nach Bankkrediten gedämpft werde. Die EZB habe bereits viel getan, um die Finanzausstattung der Geschäftsbanken zu verbessern. Sie könne aber nicht alle Probleme lösen. "Das ist der Punkt, wo unsere Verantwortung endet und die von Regierungen und anderen EU-Institutionen beginnt."

    Der EZB-Direktor bekräftigte seine Auffassung, dass der ökonomische Nutzen noch niedrigerer Leitzinsen begrenzt sei. In den wachstumsschwachen Krisenländern, wo niedrigere Zinsen benötigt würden, kämen sie wegen des gestörten geldpolitischen Übertragungskanals nicht an. "Zugleich würden Zinssenkungen die bereits beispiellos günstigen Finanzierungsbedingungen in den Kernländern weiter lockern." Dies sei zwar an sich nicht problematisch. "Aber Zinssätze, die zu lange zu niedrig sind, können eventuell zu Verzerrungen führen." Unter anderem nannte Asmussen geringere Konsolidierungsanreize für Regierungen, Banken und Unternehmen./bgf/hbr

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