Umsatz um 2,1 Prozent höher |
25.04.2013 12:00:32
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Bayer startet mit Gewinnplus in die Saison
Zum Umsatzanstieg von 2,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro trug insbesondere eine gute Entwicklung in den aufstrebenden Ländern bei. So fiel das Plus in den Wachstumsmärkten mit währungsbereinigt 6,8 Prozent fast dreimal so hoch aus wie in den Industrieländern mit 2,5 Prozent. "Besonders in den BRIC-Staaten - also Brasilien, Russland, Indien und China - konnten wir unser Geschäft kräftig ausbauen", erläuterte Vorstandsvorsitzender Marijn Dekkers.
Der Teilkonzern HealthCare-Geschäft legte zum Jahresauftakt um 2,3 Prozent zu. Mitverantwortlich waren neue Produkte, wie der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmittel Eylea oder das Krebsmedikament Stivarga, die zusammen einen Umsatz von 244 Millionen Euro erzielten. Die Medikamentenpipeline von Bayer ist auch darüber hinaus gut gefüllt: Mit dem Krebsmittel Alpharadin hat der Konzern ein weiteres hoffnungsvolles Medikament, ebenso wie mit Riociguat gegen Lungenhochdruck. Diese fünf neuen Produkte sollen künftig einen Jahresumsatz von zusammen 5,5 Milliarden Euro erreichen.
Dagegen sorgten die Verhütungsmittel YAZ/Yasmin weiter für negative Schlagzeilen. Bereits seit längerem wird der Umsatz durch Generika angegriffen, im ersten Quartal sanken die Erlöse weiter - um knapp 16 Prozent auf 206 Millionen Euro. Dazu kommt der andauernde Rechtsstreit um gefährliche Nebenwirkungen wie Thrombose. Mitte April waren dazu in den USA noch 10.200 Klagen anhängig. Für Vergleiche zahlte Bayer bislang 1,18 Milliarden US-Dollar. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen dafür hohe Rückstellungen gebildet, die das Jahresergebnis belastet hatten.
Weiter stark entwickelte sich die Agrarsparte, obwohl sich wegen des langen Winters in Europa der Saisonbeginn der Landwirtschaft verzögerte. Der Teilkonzern wuchs um 5,9 Prozent. "Einen besonders starken Umsatzzuwachs erzielte CropScience in Nordamerika, aber auch in den übrigen Regionen war die Entwicklung positiv", sagte Dekkers. Dabei profitierte das Geschäft auch vom anhaltend hohen Preisniveau für Agrarrohstoffe.
Schwächer zeigte sich das Kunststoffgeschäft MaterialScience, das unter Kostendruck litt. Deutlich gestiegene Rohstoffpreise, gesunkene Absatzmengen wegen des schwächeren wirtschaftlichen Umfeldes sowie hohe Wartungsstillstandskosten in Nordamerika belasteten die Sparte. Bayer senkte deswegen die Ergebnisprognose für das konjunktursensible Geschäft und geht für das laufende Jahr lediglich von einem Ergebnis auf Vorjahresniveau aus, anstelle einer Steigerung.
Da die Ausblicke für die anderen beiden Teilkonzerne aber bestätigt wurden, bekräftigte Bayer auch den Konzernausblick für 2013. Der Konzern setzt dabei auf die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharmaprodukte und weiterhin gute Geschäfte in der Agrarsparte. Währungs- und portfoliobereinigt soll der Umsatz in diesem Jahr um 4 bis 5 Prozent auf etwa 41 Milliarden Euro zunehmen. Für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie wird ein Plus im oberen einstelligen Prozentbereich angepeilt.
Die Zuversicht mochte Analyst Marco Günther nicht teilen. "Nach den Ifo-Zahlen am Mittwoch glaube ich nicht mehr wirklich an einen konjunkturellen Schub im zweiten Quartal", sagte der Analyst von der Hamburger Sparkasse (Haspa) und ergänzte, Bayer bekomme langsam den konjunkturellen Gegenwind zu spüren. Das konjunktursensitive Kunststoffgeschäft laufe deutlich schlechter als erwartet.
Die bestätigte Jahresprognose sei im erwarteten Rahmen, sagte ein Händler. Allerdings sei die erhoffte Prognoseerhöhung für CropSciences ausgeblieben. Er räumte ebenso wie der Analyst ein, dass die Erwartungen an Bayer im Vorfeld sehr hoch gewesen seien. Zu Handelsbeginn gibt die Bayer-Aktie um 1 Prozent nach.
Dow Jones Newswires
Von Natali Schwab
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