23.04.2013 16:00:30
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Deutsche Bad Banks machen Gewinn
Von Alexandra Edinger
Nach der Bad Bank der WestLB hat nun auch Deutschlands zweite externe Abwicklungsanstalt erstmals den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Ein Plus von 37 Millionen Euro erzielte die FMS Wertmanagement - die Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE) - im Geschäftsjahr 2012. Im Vorjahr hatte das Institut auf Grund des Schuldenschnitts für griechische Staatsanleihen einen Verlust von rund 10 Milliarden Euro aufgetürmt.
Wie die Düsseldorfer Leidensgenossin, die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), kommt auch die Münchener FMS mit dem Ausverkauf der ihr übertragenen Portfolien voran. Allerdings ist das Abbautempo der Bayern niedriger als im Rheinland. Während bei der FMS seit Übernahme der toxischen Assets 2010 rund 39 Milliarden Euro unter den Hammer kamen, wurden bei der EAA insgesamt schon Portfolien im Wert von 68 Milliarden Euro losgeschlagen.
Und das, obwohl die EAA im Gegensatz zur FMS im Sommer 2012 in Folge der Zerschlagung der WestLB weitere Assets übernehmen musste. Insgesamt hat die Landesbank Portfolien und Handelsgeschäft für 200 Milliarden Euro bei der Bad Bank abgeladen.
Bei beiden Resterampen ist man sich jedenfalls einig, dass die Abwicklung schneller als ursprünglich geplant vonstatten geht. Die EAA will daher den aktuellen Bestand bis 2016 mindestens halbieren. Zum Jahresende 2012 beziffert die EAA den Anlagebestand auf 94,4 Milliarden und den Handelsbestand auf knapp 49 Milliarden Euro. Bei der FMS hält man sich mit solchen Aussagen lieber zurück. Zumindest zeigt man sich "vorsichtig optimistisch" für das Jahr 2013 - immer vorausgesetzt, dass es keine weiteren Verwerfungen am den Märkten geben sollte.
Die EAA hatte bereits am Montag ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2012 vorgelegt und dabei einen schmalen Gewinn von 6,6 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahr hatte die WestLB-Resterampe kräftig Miese gemacht. Grund dafür waren massive Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen, die das Ergebnis im Geschäftsjahr 2011 verhagelten, der Verlust vor Steuern belief sich seinerzeit auf rund 878 Millionen Euro.
Die WestLB musste in der Finanzkrise mit staatlichen Mitteln gerettet werden. Die Abwicklungsanstalt EAA wurde im Dezember 2009 gegründete, um die Landesbank zu stabilisieren. 2010 wurden die ersten Portfolien mit einem Volumen von 77,5 Milliarden Euro von der WestLB auf die Bad Bank übertragen; Diese sind inzwischen zur Hälfte abgewickelt. Im vergangenen Jahr wurden dann all jene Portfolien und Tochtergesellschaften an die EAA übertragen, die bis zum Stichtag 30. Juni 2012 von der Landesbank noch nicht verkauft worden waren. Dazu gehörte unter anderem die Immobilientochter WestImmo, die weiterhin zum Verkauf steht.
Die FMS Wertmanagement übernahm am 1. Oktober 2010 von der HRE toxische Wertpapiere und nicht strategienotwendige Geschäftsbereiche im Wert von 175,7 Milliarden Euro. Damit wurde der Immobilienfinanzierer HRE stabilisiert, der während der Finanzkrise in Schieflage geraten war und schlussendlich sogar verstaatlicht werden musste.
Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com
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April 23, 2013 09:48 ET (13:48 GMT)
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