23.04.2013 11:20:00

KA Finanz und neues Staatsgeld - S&P musste sich entschuldigen

Die KA Finanz, staatliche Abbaubank der seit Ende 2008 notverstaatlichten alten Kommunalkredit-Gruppe, werde abgesehen von einer fristgemäß heuer im Juli von einer Bundesgarantie in Cash umgewandelten Staatsmilliarde (Besserungsschein) und einem Basel-III-Zuschlag von allenfalls unter 200 Millionen kein weiteres Staatsgeld brauchen, "heuer schon gar nicht", sagte Bankchef Alois Steinbichler am Dienstag vor Journalisten.

"Aus heutiger Sicht planen wir mit keinem zusätzlichen staatlichen Kapitalbedarf, der nicht schon definiert und budgetiert ist", sagte Steinbichler. Er geht davon aus, dass es beim "Basel-III-Kapitalbedarf" auch nicht volle 250 Millionen werden, die voraussichtlich bis zum 1. Quartal 2014 aufzustellen sind. Wie hoch der Basel-III-bedingte Bedarf wirklich wird, soll im 3. Quartal heuer feststehen.

"Wir haben kein Eigenkapitalproblem. Die Mystifizierung, die KA Finanz braucht Geld, ist falsch", sagte Steinbichler. Die Bank dürfe beim Kapital nicht unter 7 Prozent fallen, jetzt habe man 8,3 Prozent.

Standard & Poor’s hatte letzte Woche erklärt, man rechne damit, dass die KA Finanz weiteres Staatsgeld brauche. "Die Ratingagentur hat uns angerufen und sich entschuldigt", sagte Steinbichler heute, "das hilft uns aber nichts". Zur Gänze ausschließen kann der Vorstand das freilich auch nicht.

Brutto hat die KA Finanz an Kapitalmaßnahmen von der Republik bisher 2,35 Mrd. Euro erhalten - inklusive der Besserungskapitalbürgschaft aus der ersten Kapitalisierungsvereinbarung aus 2009. Netto, nach Haftungsentgelten, seien es 1,9 Mrd. Euro.

2013 erwartet die KA Finanz wieder einen Verlust, wurde heute erklärt. Der Abbau der Risikopositionen sei nicht gratis. Für 2012 weist die Bank 70,7 Mio. Euro Verlust aus. Im Jahr davor musste ein Griechenland-Schulden-bedingter Riesenverlust mittels Kapitalschnitts beseitigt werden.

Die Wertpapierpositionen (Risikomasse) der Abbaubank hätten durch Verkäufe und Abreifung seit der Notverstaatlichung 2008 von 30 Mrd. Euro auf mittlerweile 13,6 Mrd. Euro abgebaut werden können, das seien 45 Prozent des Anfangsportfolios.

Beim geplanten Verkauf der "guten Bank" Kommunalkredit Austria stellt sich das Problem, dass ein ursprünglich bis heuer per Ende Juni vorgegebener Verkauf wohl nur mit einem umfangreichen Abschlag von den Kaufpreiserwartungen vonstattenginge. Die vorliegenden Angebote würden die Marktlage reflektieren, sagte der Vorstand. Über mögliche Fristerstreckungen wollte sich Steinbichler heute aber nicht äußern.

(Forts. mögl.) rf/kre

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