23.04.2013 10:22:31
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Eurozone: Schwache Konjunkturdaten erhöhen Druck auf EZB
Dagegen hatte sich die Stimmung der Unternehmen in Frankreich zuvor unerwartet aufgehellt. "Zinssenkungsspekulationen, die nach den guten französischen Werten kurzzeitig gedämpft wurden, bleiben im Markt", kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Euro geriet nach den schwachen Daten aus Deutschland enstprechend stark unter Druck und fiel um fast einen Cent bis auf 1,2982 US-Dollar.
Ob die Zahlen die Europäische Zentralbank (EZB) jedoch tatsächlich unter akuten Zugzwang bringen, bleibt abzuwarten. Denn die deutsche Wirtschaft ist trotz eingetrübter Aussichten und Wachstumsdelle im Winterhalbjahr nach Einschätzung der meisten Experten gut aufgestellt und kann niedrigere Leitzinsen deshalb nicht gebrauchen. Im Gegenteil, sieht beispielsweise Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer schon beim derzeitigen Rekord-Niedrigzins von 0,75 Prozent langfristig Überhitzungsgefahren.
Spannend wären nun vor allem die Indikatoren aus den beiden großen Euro-Krisenländern Spanien und Italien. Dort wird der Einkaufsmanagerindex aber erst in zwei Wochen veröffentlicht. Die EZB wird ihre geldpolitischen Entscheidungen am 2. Mai bekanntgeben. Vizechef Vitor Constancio hatte zuletzt betont, Zinssenkungen seien "immer eine Möglichkeit". Fest steht: Das derzeitige Niveau des Einkaufsmanagerindex signalisiert eine anhaltende Rezession im Währungsraum. Zählerstände unter 50 Punkten zeigen ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung an.
^Region/Index April Prognose Vormonat
EURORAUM
Gesamt 46,5 46,5 46,5 Verarb. Gew. 46,5 46,7 46,8 Dienste 46,6 46,5 46,4
DEUTSCHLAND Verarb. Gew. 47,9 49,0 49,0 Dienste 49,2 51,0 50,9
FRANKREICH Verarb. Gew. 44,4 44,1 44,0 Dienste 42,0 44,1 41,3°
(Angaben in Punkten)/hbr/jsl
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