23.04.2013 07:20:31

Steuerzahlerbund in Deutschland dringt auf Steuerabkommen mit der Schweiz

   OSNABRüCK (AFP)--In der neu entbrannten Debatte um die Bekämpfung von Steuerflucht fordert der Bund der Steuerzahler internationale Abkommen. "Nur so kann Steuerhinterziehung flächendeckend bekämpft werden", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel der Neuen Osnabrücker Zeitung. Mit vielen Ländern gebe es bereits entsprechende Abkommen. "Was uns fehlt, ist ein Abkommen mit der Schweiz", hob Holznagel hervor.

   Er kritisierte allerdings den im Bundesrat gestoppten Vorschlag für einen solchen Vertrag. Dieser habe eine Regelung für die Vergangenheit vorgesehen, der eine gewisse Amnestiewirkung gehabt hätte. Insgesamt gesehen sei aber weiter eine Einigung mit der Schweiz erforderlich, "damit Steuerhinterziehung in der Gegenwart und in der Zukunft bekämpft werden kann", sagte Holznagel.

   Recherchen des Handelsblatt ergaben unterdessen, dass nach dem Scheitern des Steuerabkommens mit der Schweiz die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern in Deutschland deutlich gestiegen sei. Laut einer Umfrage bei den Finanzministerien hätten im laufenden Jahr bereits 3356 Bürger in den großen Bundesländern sich selbst angezeigt.

   So habe es in Baden-Württemberg im laufenden Jahr 1096 Selbstanzeigen gegeben, im Vorjahreszeitraum nicht einmal die Hälfte, schrieb die Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe. In Hessen habe sich die Zahl auf 283 verdreifacht. Allerdings beziehen sich die Angaben der meisten Bundesländer nicht nur auf Schwarzgeld in der Schweiz.

   Wieder angefacht wurde die Debatte wegen der Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung gegen den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß. Der Manager hatte sich im Januar beim Finanzamt selbst angezeigt.

   DJG/hab

   (END) Dow Jones Newswires

   April 23, 2013 00:58 ET (04:58 GMT)- - 12 58 AM EDT 04-23-13

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