12.04.2013 11:51:00

Inlandsnachfrage hielt Industrie-Aufträge 2012 stabil

Die konjunkturelle Unsicherheit in der heimischen Industrie wird sich heuer - zumindest vorerst - fortsetzen. Ohne der um fünf Prozent gewachsenen Inlandsaufträge für die heimische Industrie hätte es im Vorjahr wegen des Minus der Aufträge aus Europa von 1,2 Prozent auch in Österreich insgesamt ein Minus gegeben. So aber sind die Auftragseingänge im Vergleich zu 2011 immerhin um 0,5 Prozent gestiegen und machten 86,6 Mrd. Euro aus - das sind allerdings um 700 Mio. Euro weniger, als im Vorkrisenjahr 2007. Das erklärte der Geschäftsführer der Wirtschaftskammer-Bundessparte Industrie, Manfred Engelmann, am Freitag in Wien vor Journalisten.

Die außer-österreichischen Aufträge machen im Schnitt der vergangenen Jahre 75 Prozent aus. Im Vorjahr kamen aus dem Ausland Aufträge in Wert von 62,2 Mrd. Euro (2011: 62,9 Mrd. Euro; Allzeithoch) und aus Österreich in Höhe von 24,4 Mrd. Euro (2011: 23,2 Mrd. Euro; Allzeithoch anno 2007 mit 26,3 Mrd. Euro).

Die Exporte stiegen gegenüber 2011 trotzdem um nominell 1,4 Prozent bzw. 1,7 Mrd. Euro auf 123,5 Mrd. Euro. Die Ausfuhren in die EU, die 68 Prozent am Exportkuchen der Industrie ausmachen sanken aber um 0,8 Prozent auf 84,1 Mrd. Euro. Die Exporte in den wichtigsten Absatzmarkt Deutschland - ein Drittel aller heimischen Ausfuhren gehen ins große Nachbarland - sanken ebenso um 0,5 Prozent auf 37,8 Mrd. Euro. Die Exporte nach Italien - zweitgrößter Abnehmer heimischer Waren - brachen gleich um 10 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro ein. Ein sattes Plus gab es bei den Ausführen nach Mittel- und Südamerika (plus 24,9 Prozent) - aber die Exporte nach Südamerika machen nur 2 Prozent an den Gesamtexporten aus.

Die Industrieproduktion ist nominell zwar um 3,7 Prozent auf ein Allzeithoch in Höhe von 150,2 Mrd. Euro gestiegen, real belief sich die Steigerung aber nur auf 1,1 Prozent. "Rechnet man die von Energiepreisen besonders abhängigen Branchen wie Gas- und Wärmeversorger und die Mineralölindustrie aus der Gesamtindustrie heraus, so lagen die verbleibenden Industriebranchen 2012 real um 2,3 Prozent unter dem Niveau von 2011", bedauerte Engelmann.

Der Produktionswert der Industriebetriebe lag 2012 nominell zwar um 8,4 Prozent über dem Vorkrisenwert von 2008 (138,6 Mrd. Euro). Real entspricht mit der Industrieproduktion von 150,2 Mrd. Euro im Vorjahr allerdings exakt dem selben Niveau wie 2008, sagte Engelmann.

Die Beschäftigungsentwicklung 2012 zeigte eine leichte Tendenz zu etwas mehr Eigenpersonal statt Fremdpersonal, Engelmann sprach von einer "Verschiebung". Von insgesamt 433.640 Beschäftigten (plus 0,6 Prozent zu 2011) waren 409.676 Eigenpersonal (plus 0,9 Prozent zu 2011) - der Fremdpersonal-Anteil belief sich damit im Vorjahr auf 5,53 Prozent. Arbeiter gab es insgesamt 230.584 (plus 0,3 Prozent) und Angestellte 164.759 (plus 2,9 Prozent).

(Grafik 0502-13, 42 x 92 mm) (Forts. mögl.) phs/cri

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