11.04.2013 14:01:00

UNIQA auf Re-IPO-Kurs - Keine Steueroasen, aber noch etwas Zypern

In "Steueroasen" ist der UNIQA-Konzern nicht tätig, betonte Finanzvorstand Hannes Bogner am Donnerstag im Bilanzpressegespräch. Allerdings verfügt man noch über drei Immobilien-Besitzgesellschaften auf Zypern aufgrund früherer Immo-Deals in Osteuropa (Ukraine) in den Jahren 2007 und 2010. Man werde diese Gesellschaften liquidieren, da man sie ohnedies nicht mehr benötige. Zudem gebe es bei der UNIQA noch 18 Mio. Euro Zypern-Bonds-Exposure, sagte Bogner.

Die Investments in den sogenannten "PIIGS"-Staaten hat die UNIQA Group voriges Jahr von 1,224 Mrd. Euro auf 937 Mio. Euro gesenkt. Vom verbleibenden Volumen entfielen Ende 2012 allein 672 Mio. Euro auf Italien, was aber durch die dortigen Aktivitäten als Lebensversicherer erklärbar sei, so Bogner. Von griechischen Staatsanleihen hatte man sich ja bereits 2011 verabschiedet, seit 2012 hat man auch keine Portugal-Staatsbonds mehr. Neben Italien verblieben somit im "PIIGS"-Bereich noch 197 Mio. Euro Exposure in Irland und 68 Mio. Euro in Spanien. Die Netto-Erträge aus allen ihren Kapitalanlagen konnte die UNIQA 2012 um 292 Prozent auf 792 Mio. Euro steigern.

Zur wichtigen UNIQA-Region Zentral- und Osteuropa (CEE) legte CEO Andreas Brandstetter "ein klares Bekenntnis" ab, "trotz aller Unkenrufe". Das sei ein Wachstumsraum mit 340 Millionen Menschen, in dem jetzt schon 58 Prozent aller UNIQA-Kunden lebten, wiewohl erst 23 Prozent der Konzernprämie von dort kämen. Auch der vorjährige Kunden-Zuwachs um 600.000 auf 8,7 Millionen sei vor allem CEE/SEE zu verdanken, dort ist das Plus stärker als am Heimmarkt. Bis 2015 will die UNIQA ihre Kundenzahl auf 15 Millionen steigern, doppelt so viel wie 2010.

Im Osten - wo die UNIQA im Vorjahr in 12 von 15 Ländern die Marktanteile ausbauen konnte - sieht man besonders gute Wachstumschancen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Polen, aber auch in der Ukraine und Russland. In Russland, wo kaufkräftige Schichten entstehen, die vorsorgen wollen, werde man weiter nur die Lebensversicherung betreiben. Rumänien sei auch für die UNIQA ein "sehr heikler Markt"; hier hat man laut Brandstetter restrukturiert und reformiert, das bescherte aber auch im Vorjahr noch ein Minus von drei (nach -21) Mio. Euro.

In Österreich setzt die UNIQA auf eine Reorganisation in den Bundesländern und einen schlagkräftigeren Vertrieb über die Raiffeisen-Banken. In den Bundesländern laufe eine Reorganisation, durch die man auch die Präsenz in der Fläche von 300 auf 400 eigene Standorte erhöhen will, Ende 2012 lag man bereits bei 325 - noch ohne die Raika-Kooperation. Mit den acht Raiffeisenlandesbanken besteht zudem seit September 2012 eine verbindliche schriftliche Vereinbarung, in der - eine Premiere - erstmals konkrete Produktivitätsziele genannt sind, so Brandstetter. Nach seinem ersten Eindruck zeige das schon positive Effekte und werde sich schon 2013 im Ergebnis widerspiegeln. Insgesamt peilt die UNIQA für heuer bei gutem Umfeld und stabilen Kapitalmärkten ein "signifikant besseres" Ergebnis als 2012 an.

Dass Boni - bei Banken - künftig auf die Höhe der Fixgehälter begrenzt werden sollen, hält Brandstetter für "logisch" und "ethisch okay". "Ich schlage unserem Aufsichtsrat vor, das auch bei uns zu ändern", sagte der CEO auf eine Frage zur Tatsache, dass bei der UNIQA zuletzt die variablen Bezüge leicht über den fixen Bezügen gelegen sind.

(Schluss) sp/ivn

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