10.04.2013 13:40:30

Luxemburg will Bankgeheimnis lockern

   Von Vanessa Mock

   BRÜSSEL--Wegen des hohen internationalen Drucks hat Luxemburg eine radikale Wende bei dem bisher mit aller Macht verteidigten Bankgeheimnis angekündigt. Ab 1. Januar 2015 will sich das Erzherzogtum am automatischen Informationsaustausch innerhalb der EU über Zinserträge beteiligen. Ministerpräsident Jean-Claude Juncker gab den Paradigmenwechsel in einer Rede zur Lage der Nation bekannt.

   "Während Luxemburg nach wie vor eine Quellensteuer als wirksamstes Instrument für Steuerehrlichkeit und Datenschutz ansieht, anerkennt es gleichzeitig die internationalen Entwicklungen hin zu einem weitergehenden automatischen Datenaustausch", erklärte die Regierung per Mitteilung. Sie selbst nennt ihre Entscheidung "einen Meilenstein" für einen "modernen und transparenten" Finanzsektor.

   Das über Jahrzehnte gepflegte Bankgeheimnis hat das kleine Euroland zu einem attraktiven Finanzplatz werden lassen. Gemessen an der Größe der Wirtschaft ist die Bankenbranche in keinem anderen EU-Mitgliedsland größer. Wegen der jüngsten Enthüllungen um ein weltweites Netz der Steuerhinterziehung und Finanzoasen ist die Sonderstellung Luxemburgs wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.

   Auch Österreich, das ebenfalls ein Bankgeheimnis pflegt, will sich bewegen und am automatischen Datenaustausch der Finanzbehörden beteiligen. "Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass Österreich ein Paradies für Steuerhinterziehung ist", erklärte Bundeskanzler Werner Faymann auf seiner Website.

   Für die Luxemburger soll sich bei der Besteuerung nichts ändern. Sie werden weiterhin 10 Prozent auf ihre Zinseinnahmen an den Fiskus abführen müssen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   (Mitarbeit: Nicole Lundeen)

   DJG/DJN/chg/apo

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   April 10, 2013 07:15 ET (11:15 GMT)

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