Eurokrise |
10.04.2013 09:00:31
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Soros: Deutschland soll Eurobonds akzeptieren oder Euro aufgeben
Nur ein aktives Deutschland könne die aktuelle Krise überwinden, ist Soros überzeugt. Das Problem sei, dass Deutschland immer nur so viel wie unbedingt nötig mache, um den Euro zu retten, aber keinen Deut mehr. Das sei ein Fehler, der teuer werden könne: "Die Krise wird sich wahrscheinlich sogar noch vor den Wahlen in Deutschland verschärfen." Bis dahin könne Deutschland schon wie andere Euroländer in die Rezession gestürzt sein.
Der Star-Investor warnte vor der Gefahr der Eurokrise für die EU. Denn die aktuellen Ungleichgewichte seien auf Dauer politisch nicht tragbar. "Das würde die Europäische Union zerstören. Das könnte schon im kommenden Jahr geschehen."
Die umstrittenen gemeinsamen Anleihen (Eurobonds) sollen die Zinslast für Krisenstaaten senken. Für Deutschland würde die Kreditaufnahme teurer. Die Bundesregierung lehnt Eurobonds ab, zuletzt war das Thema von der Agenda der EU verschwunden.
Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, wies Soros Vorstoß zurück. Gemeinschaftsanleihen, mit denen ein Land neue Staatsschulden mit dem Geld der Steuerzahler in anderen Ländern finanziert, seien demokratisch nicht legitimiert.
Soros sieht in Gemeinschaftsanleihen hingegen die Möglichkeit, die Pleite-Gefahr der Euroländer auszuräumen, was die Finanzierung der Krisenländer verbilligen und die Rückkehr zu Wirtschaftswachstum ermöglichen würde.
Soros ist überzeugt, dass der Euro auch ohne Deutschland überleben könne. Die Währung würde abwerten, die Wettbewerbsfähigkeit steigen, sagte Soros. "Europa könnte die drohende Depression verhindern." Auch ohne Deutschland sei die Eurozone niedriger verschuldet als andere Währungsräume.
Soros ist einer der bekanntesten Hedgefonds-Manager. Der 1930 in Ungarn geborene Investor verwaltet Milliarden-Vermögenswerte. Bekannt wurde er Anfang der 1990er Jahre, als er massiv gegen das britische Pfund wettete. Das deutsche Vorgehen in der Schuldenkrise hatte er wiederholt attackiert./hqs/DP/jsl
FRANKFURT (dpa-AFX) -
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