07.04.2013 12:57:00

Kaske will neue Jobs statt unbezahlte Überstunden

Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske will, dass statt unbezahlter Überstunden neue Jobs geschaffen werden. Dass laut ÖGB-Berechnungen 69 der 300 Millionen geleisteten Überstunden in Österreich nicht bezahlt seien, sei "eine totale Sauerei gegenüber den Arbeitnehmern". Zudem entsprächen diesen 69 Mio. Stunden "40.000 zusätzliche Jobs", meinte Kaske am Sonntag in der Fernseh-"Pressestunde".

Ein Euro pro Überstunde an zusätzlicher Abgabe, wie dies der Gewerkschaftsbund fordert, wäre "eine wichtige Maßnahme", meinte Kaske. Diese rund 300 Mio. Euro sollten je zur Hälfte ins Arbeitsmarktbudget und an die Gebietskrankenkassen fließen, Stichwort Rehabilitation von Arbeitnehmern. Vom Team Stronach hieß es dazu in einer Reaktion, der AK-Chef wolle eine "Strafsteuer für Fleißige".

Eindämmen könnte man aus Sicht von Kaske die Überstunden auch durch eine Verlängerung der in den Kollektivverträgen verankerten Verfallsfristen für diese Mehrleistungen. Diese Fristen seien oft nicht sehr lange, nämlich drei Monate, "ich könnte mir vorstellen, das auf drei Jahre auszudehnen", so der AK-Präsident.

Es sei davon auszugehen, dass die Arbeitslosigkeit weiter steigt, so Kaske, "das sagen alle Wirtschaftsforscher". Das Wachstum sei mit heuer 0,9 bis 1 Prozent real zu schwach für eine Verbesserung, "wir brauchen zweieinhalb Prozent Wirtschaftswachstum, damit die Arbeitslosigkeit nicht steigt." Deshalb müsse hier mehr Geld in die Hand genommen werden und auch mit der Regierung über Maßnahmen gesprochen werden: "Geld in die Hand nehmen, investieren, damit die Arbeitslosigkeit zurückgedrängt wird."

Natürlich mache er sich Sorgen, dass sich die Arbeitslosigkeit verfestigt, räumte Kaske ein: "Wir müssen schon sehr darauf achten - nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa -, dass die soziale Balance erhalten bleibt". Erscheinungen wie die "brennenden Pariser Vororte" wolle man nicht.

(Schluss) sp/ham

WEB http://www.arbeiterkammer.at

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