05.04.2013 10:06:00

AKV: Entspannung bei Insolvenzen - 12,2 Prozent weniger Firmenpleiten

Nach einem Anstieg der Insolvenzen im Vorjahr hat sich die Lage im ersten Quartal 2013 entspannt, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Freitag in einer Aussendung mit. Die Firmenpleiten gingen im Jahresvergleich um 12,2 Prozent auf 1.476 Fälle zurück. Dennoch rechnen die Gläubigerschützer für heuer mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen und einer Verlagerung der Eröffnungen ins zweite und dritte Quartal. Auch bei den Privatinsolvenzen gab es in den ersten drei Monaten einen Rückgang um 10,95 Prozent auf 2.529 Fälle. Damit dürfte das hohe Niveau der Vorjahre mit rund 10.000 Fällen pro Jahr wieder erreicht werden.

Den stärksten Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen gab es in Vorarlberg mit einem Minus von 55,07 Prozent auf 31 Fälle, gefolgt von Oberösterreich (-19,63 Prozent auf 172 Fälle) und der Steiermark (-16,74 Prozent auf 194 Fälle). Nur in Tirol stiegen die Pleiten um knapp 1 Prozent auf 102 Fälle. Branchenmäßig war das Baugewerbe mit 279 Fällen am meisten betroffen, gefolgt vom Handel (267) und der Gastronomie (187).

Auch bei den angehäuften Schulden der Unternehmen gab es einen Rückgang von rund 486 Mio. Euro in den ersten drei Monaten 2012 auf nun 413 Mio. Euro. Darüber hinaus waren im den ersten drei Monaten auch deutlich weniger Dienstnehmer betroffen - im Jahresvergleich ging die Zahl um 2.040 auf 2.699 Personen zurück.

Noch deutlicher war der Rückgang bei den gerichtlich eröffneten Insolvenzverfahren, die im Jahresvergleich um 14,64 Prozent auf 857 Verfahren fielen, während die Gerichte 619 Anträge mangels Masse (-8,57 Prozent) abwiesen.

Im ersten Quartal war die Pleite der Kärntner GriffnerHaus AG mit 240 betroffenen Mitarbeitern und Passiva von 35 Mio. Euro die größte Insolvenz. Mit der Pleite der Elektrokette Niedermeyer zum Anfang des zweiten Quartals, bei der 279 der 580 Mitarbeiter gekündigt werden und 53 der 98 Filialen nach dem morgigen Samstag geschlossen bleiben, wird bereits die nächste größere Insolvenz abgewickelt.

Kritik kommt vom AKV an der Reform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), deren Stammkapital von 35.000 auf 10.000 Euro verringert werden soll: "Unter dem Titel 'GmbH Light' befürchtet man zum Nachteil des Gläubigerschutzes aus Haftungsgründen eine vermehrte 'Flucht' in diese Gesellschaftsform, währen die Befürworter darin eine Angleichung an den europäischen Standard sehen." Rund ein Drittel der gesamten Firmenpleiten bzw. 494 Fälle entfallen auf die Unternehmensform GmbH, erinnerte der AKV.

(Schluss) lo/ivn

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