25.03.2013 08:21:31
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Spanien bereitet Bank-Investoren große Schmerzen
Der Rettungsfonds, bekannt unter dem Kürzel FROB, habe McKinsey und die Investmentbank Nomura als Berater hinzugegezogen, berichten Personen, die mit der Situation vertraut sind. Vertreter des FROB und von McKinsery waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, eine Sprecherin von Nomura wollte sich zur Sache nicht äußern.
Die Reform der Banken gehört zu den zentralen Herausforderungen der Regierungen, wenn sie die darbende spanische Wirtschaft, die in der Rezession feststeckt, wieder auf die Beine bringen will. Die Kreditvergabe der Banken sinkt kontinuierlich, und die Arbeitslosenquote ist auf 26 Prozent hochgeschossen.
Die Bedingungen für die Restrukturierung, die der FROB jetzt verkündete, sehen bei den größten verstaatlichten Banken für Investoren Verluste von bis zu 61 Prozent vor. Bei Bankia, dem größten und einzigen börsengehandelten Institut aus der Gruppe, werden die Aktionäre fast alles verlieren, nachrangige Anleihegläubiger etwa 30 Prozent ihres ursprünglichen Einsatzes.
Die EU hat sich in den Verhandlungen mit Spanien ausbedungen, dass die Anleger an den Verlusten beteiligt werden, ehe die Banken Staatshilfe bekommen. Die Regierung kommt dem nach, indem sie den Nominalwert von Bankia-Aktien von 2 Euro auf einen Cent herabsetzt. Der Nominalwert der Vorzugsaktien und nachrangigen Anleihen wird von 6,911 Milliarden Euro auf 4,841 Milliarden Euro beschnitten, teilte der Rettungsfonds mit.
Um BANKIA mit frischem Kapital auszustatten, werden die Vorzugsaktien und nachrangigen Anleihen im Wert von 4,841 Milliarden Euro in Stammaktien umgewandelt. Der FROB schießt zudem 10,7 Milliarden Euro ein. Für die verbliebenen Aktionäre der Bank bedeutet das eine massive Verwässerung ihrer Anteile; sie werden künftig weniger als ein Prozent an der Bank halten.
Auch bei den anderen notleidenden Banken wird der FROB den Wert der Vorzugsaktien kappen - bei der Catalunya Banc um 61 Prozent, bei der Banco Gallego um die Hälfte und NGC Banco um 43 Prozent - und diese anschließend in Stammaktien umwandeln. Da die drei Banken nicht börsennotiert sind, wird die Regierung den Besitzern der neuen Aktien die Möglichkeit geben, diese an den staatlichen Einlagensicherungsfonds zu verkaufen.
Bereits im vergangenen Monat hatte der FROB erklärt, dass die Besitzer von Vorzugsaktien der kleineren Banco de Valencia, die ebenfalls verstaatlicht werden musste, bis zu 90 Prozent an Verlusten hinnehmen müssten.
DJG/WSJ/chg
Dow Jones NewswiresVon Jonathan House und Christopher Bjork
MADRID
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