22.03.2013 12:10:32
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BASF senkt Mittelfristziele wegen neuer Bilanzregeln
Von Heide Oberhauser-Aslan
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat wegen der Einführung neuer Bilanzregeln seine mittelfristigen Finanzziele reduziert. Durch die Anwendung der neuen internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS werden sich Umsatz und operatives Ergebnis signifikant reduzieren. Der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter wird sich aber kaum verändern.
Hauptgrund für die starken Rückgänge ist, dass wichtige Gesellschaften jetzt anders im Konzernabschluss erfasst werden als bislang. Das hat starke Auswirkungen auf die Erlöse und operativen Gewinne. Wichtigste Neuerung ist die geänderte Einbeziehung der Öl- und Gastochter Wintershall AG in den Konzernabschluss. An der Tochter, die die Öl- und Gasproduktion in Libyen betreibt, hält BASF 51 Prozent. Die Gesellschaft wurde bislang vollkonsolidiert und wird zukünftig nach der so genannten "Equity-Methode" einbezogen. Dies führt zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang in der BASF-Gruppe. Hauptursache ist, dass die Ölfördersteuern zukünftig nicht mehr in der Ergebnisrechnung der BASF berücksichtigt werden.
2015 rechnet BASF nach neuer Rechnungslegung (IFRS 10 und 11 sowie IAS 19) nun mit Erlösen von 80 (bislang 85) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) wird nun bei 14 Milliarden Euro gesehen, bislang waren 15 Milliarden Euro anvisiert. Infolge der Anpassungen reduzieren sich auch die Ziele für 2020. Dann sollen die Erlöse bei 110 (Vorjahr 115) Milliarden Euro liegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) soll 2020 bei 22 (bislang 23) Milliarden Euro liegen.
Für 2012 hat BASF jetzt angepasste Zahlen bekannt gegeben. Nach der Anpassung reduziert sich der Umsatz des Konzerns 2012 um 6,6 Milliarden Euro auf 72,13 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) fällt nach der Anpassung mit 6,7 Milliarden Euro um 25 Prozent niedriger aus. Wegen des Wegfalls der Ölfördersteuern in Libyen reduzieren sich die Ertragsteuern 2012 um mehr als 70 Prozent.
An dem Ausblick für dieses Jahr hält BASF weiter fest. Angestrebt wird weiter bei Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen die angepassten Werte des Jahres 2012 zu übertreffen. Der Absatz soll sich 2013 ohne Berücksichtigung von Akquisitionen und Devestitionen erhöhen.
Mit den neuen Rechnungslegungsstandards, die ab 2014 in der EU verpflichtend werden, gleichen sich die Regelungen stärker an die anglo-amerikanisch geprägte Rechnungslegung an. Damit werden die Abschlüsse der Unternehmen besser vergleichbar.
Kontakt zur Autorin: Heide.oberhauser@dowjones.com
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March 22, 2013 07:10 ET (11:10 GMT)
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