Kein Anteil für Aktionäre |
22.03.2013 08:17:31
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Immobilienkonzern Gagfah erreicht Ziele und spart sich die Dividende
Für das vergangene Jahr wies Gagfah einen "Funds From Operations" (FFO I) von 0,49 Euro je Aktie aus und schaffte damit die eigene Zielvorgabe. Im Vorjahr lag diese Kennziffer bei 0,73 Euro. Die FFO sind eine wichtige Ergebnisgröße in der Immobilienbranche, um die operative Geschäftsentwicklung zu beurteilen und entspricht dem operativen Cashflow. Die Vermietungsquote zum Jahresende erhöhte Gagfah auf 95 Prozent, das sind 10 Basispunkte besser als am Ende des Vorjahres. Im Geschäftsjahr 2012 erreichte Gagfah einen Nettogewinn von 47,7 Millionen Euro. Im Vorjahr stand unter anderem wegen eines verkleinerten Wohnungsbestands unter dem Strich ein Minus von 17,9 Millionen Euro in der Bilanz und zugunsten der finanziellen Flexibilität verzichtete Gagfah auf die Zahlung einer Dividende.
Gagfah hatte sich erst kürzlich eines ihrer größten Probleme entledigt: Die Refinanzierung für das Dresdener Wohnungsportfolio konnte gestemmt werden. Es handelte sich dabei um eine der größten Finanzierungen der vergangenen Jahre im deutschen Immobiliensektor. Der neue Kredit hat eine Laufzeit von fünf Jahren und kommt von der Bank of America Merrill Lynch. Gagfah hatte zuvor überraschend angekündigt, die Tochter Woba nicht verkaufen zu wollen. Seit Mai 2012 hatte der Immobilienkonzern einen Käufer für die Dresdner Tochter, in der fast ein Viertel des Wohnungsbestandes von Gagfah gebündelt ist, gesucht. Stattdessen hatte sich der Konzern dann aber zur Refinanzierung der auf dem Portfolio lastenden Kredite entschlossen.
Die Woba-Refinanzierung sei abgeschlossen, erklärte Gagfah am Freitag und wies darauf hin, dass das Darlehen auch eine Verlängerungsoption für ein weiteres Jahr beinhalte. Zum Chefwechsel hieß es weiter von dem MDAX-Konzern, nachdem er das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht und die zentralen Herausforderungen gemeistert habe, kündigte der bisherige CEO Stephen Charlton zum 16. April 2013 seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat an. Thomas Zinnöcker werde mit Wirkung zu diesem Zeitpunkt in den Verwaltungsrat der Gagfah S.A. und zum CEO der Gagfah Group berufen.
In den Genuss einer Dividende kommen die Gagfah-Aktionäre erneut nicht. Im April 2011 hatte es zum letzten Mal eine Zahlung für das vierte Quartal 2010 gegeben. Mit seinen regelmäßig gezahlten Quartalsdividenden gehörte die Gagfah einst zu den Lieblingen der Immobilienanleger. Im nachhinein stellte sich diese Strategie als schädlich für das Unternehmen heraus. Plötzlich war der Lack ab bei den Luxemburgern. Man hatte über die eigenen Verhältnisse Dividenden ausgeschüttet und dabei Investitionen in den Immobilienbestand vernachlässigt. Hinzu kamen kostspielige Streitigkeiten mit der Stadt Dresden.
DJG/cbr/aed/mgo
Dow Jones Newswires
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