21.03.2013 12:21:33

ROUNDUP: Flughafen München verbucht Rekordjahr und wirbt für 3. Startbahn

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit sattem Gewinn und Passagierrekord im Rücken wirbt der voll ausgelastete Flughafen München weiter für die geplante dritte Startbahn. Die Entwicklung werde schon heute durch fehlende Infrastruktur gebremst, sagte Flughafen-Chef Michael Kerkloh am Donnerstag in München. "Und dazu gehört eben auch die dritte Start- und Landebahn." Die Piste ist in der Region sehr umstritten - am Mittwoch begann ein Prozess vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof über eine Reihe von Klagen gegen das Milliardenprojekt.

    Der Airport konnte trotz der Krise in der europäischen Luftfahrt im vergangenen Jahr unter dem Strich 95 Millionen Euro verdienen - mehr als 50 Prozent mehr als 2011. Beim Umsatz gab es einen neuen Rekord: Mit knapp 1,2 Milliarden Euro legte der Flughafen um 50 Millionen zu.

    Verantwortlich für den satten Gewinn war unter anderem ein neuer Passagierrekord: 38,4 Millionen Menschen flogen 2012 von und nach München - zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig habe die Zahl der Flugbewegungen abgenommen: "Noch sind die Fluggesellschaften dazu in der Lage, eine steigende Passagiernachfrage durch größere Flugzeuge aufzufangen", sagte Kerkloh.

    Für das laufende Jahr erwartet der Flughafen, dass die Passagierzahlen stagnieren. Aufgrund des anhaltenden Trends zu größeren Flugzeugen werde es wohl auch erneut weniger Starts und Landungen geben.

    Derzeit sei der Flughafen "ausgebucht". In den Stoßzeiten stünden keine Zeitfenster für Starts und Landungen mehr zur Verfügung. Unter anderem benötigten die Airlines aber genau das, um sich in München weiter auszubreiten. "Wenn das bei uns aufgrund der Kapazitätsengpässe nicht zu realisieren ist, stationiert die betreffende Fluggesellschaft ihre Maschinen eben an einem anderen Flughafen."

    Bund und Freistaat, die neben der Stadt München am Flughafen beteiligt sind, halten trotz massiver Proteste in der Region an der Startbahn fest. Der ablehnende Bürgerentscheid im vergangenen Sommer hatte das Projekt vorläufig gestoppt./scb/DP/mmb

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