EVN fordert von Bulgarien Entschädigung für Ökostrom-Förderung

Dem niederösterreichischen Energieversorger EVN seien in Bulgarien über 100 Mio. Lewa (51,13 Mio. Euro) an Gewinn entgangen, weil die Abgeltungstarife für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen unzureichend geregelt wären, beklagte EVN Bulgaria in einer Aussendung am Dienstag. Diese Aufwendungen für den Zeitraum Juli 2012 bis März 2013 wurden bisher von der EVN-Tochter durch Eigenmittel und durch Vorfinanzierung abgedeckt. Seit Juli 2012 kann der Regulator (DKEVR) die Abgeltungstarife festlegen, hat dies aber laut EVN nicht getan.

Man habe die Struktur optimiert und die Eigenkosten auf ein Niveau gesenkt, dass das sichere Funktionieren des Systems noch gewährleiste. "Zum heutigen Zeitpunkt sind die Möglichkeiten zur Beschaffung von Zusatzmitteln, mit denen die EVN Bulgaria weiter die bevorstehenden Verluste decken kann, schon total ausgeschöpft", warnt das Unternehmen.

Für die kommenden drei Monate rechnet der Stromversorger, falls sich an der Situation nichts ändert, mit weiteren Ausfällen in Höhe von 40 Mio. Lewa. Sollten die erstinstanzlich aufgehobenen Netzzugangstarife für die Erzeuger von erneuerbarem Strom vom Obersten Verwaltungsgerichtshof endgültig aufgehoben werden, würde sich der Verlust laut EVN Bulgaria allerdings auf 78 Mio. Lewa erhöhen, warnt der Stromversorger.

EVN Bulgaria macht sich schon länger für die Gründung eines Spezialfonds für die Deckung der Kosten aus der alternativen Stromerzeugung stark. Außerdem will die EVN beim Regulator beantragen, die neu festgesetzten Strompreise vom 1. April bis 30. Juni 2013 überprüfen lassen. Außerdem wurde heute bekannt, dass die EVN ein Investitionsschutzverfahren gegen Bulgarien anstrengen will - falls es nicht zu einer außergerichtlichen Einigung kommt.

(Schluss) lo/ivn

ISIN AT0000741053 WEB http://www.evn.at