18.03.2013 06:04:32

Rating-Experte sieht Reformfähigkeit in Südeuropa skeptisch

    OSNABRÜCK (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bleibt, was die Erwartung von Wirtschaftsreformen im Euroraum betrifft, eher skeptisch. S&P-Deutschlandchef Torsten Hinrichs sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag), seine Agentur sehe weiterhin beträchtliche Risiken. "Die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, Italien und Frankreich birgt sozialen Sprengstoff. Für Sparmaßnahmen muss es einen sozialen Konsens geben. Hohe Arbeitslosigkeit und ein stark schwindender sozialer Status der Bevölkerung helfen da nicht", warnte Hinrichs.

    Zwar hätten die Menschen in Spanien und Portugal bewiesen, dass sie bereit seien, den Gürtel enger zu schnallen. "Das lässt sich allerdings nicht endlos durchhalten", sagte Hinrichs. Für Italien komme die Gefahr dazu, "dass eine neue Regierung als nicht stark genug für weiterhin notwendige Reformen zur Stärkung des Wachstums angesehen werden könnte".

    Die Lage in Deutschland schätzte er als gut und stabil ein. "Wir bewerten Deutschland mit dreifach A mit stabilem Ausblick", sagte Hinrichs. "Es ist eines der wenigen Dreifach-A/Stabil-Länder, die wir in Europa noch haben." Problematisch sei wegen seiner Ertragsschwäche einzig der Bankensektor in Deutschland./ll/DP/stk

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