13.03.2013 14:04:00

AMAG - Nach Ausbau in Ranshofen weitere Großinvestitionen geplant

Der seit zwei Jahren börsenotierte Aluminiumkonzern AMAG fährt derzeit ein 220 Mio. Euro schweres Investitionsprogramm ("AMAG 2014") am Firmensitz im oberösterreichischen Ranshofen. Dort entstehen ein neues Walzwerk und eine neue Plattenfertigung; parallel dazu wird die Gießerei nachgezogen, um die Schrottquote zu halten. Doch es sind bereits weitere strategische Investitionen angedacht, die das Volumen in den kommenden Jahren auf bis zu rund 640 Mio. Euro verdreifachen würden. "Das könnten wir nicht alles auf einmal stemmen", sagte AMAG-Chef Gerhard Falch am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten. Je nach Timing müsste der Kapitalmarkt angezapft werden.

"Wenn alle drei Projekte gleichzeitig kommen, dann müssen wir über eine Anleihe nachdenken. In Kanada soll heuer aber erst einmal nur der Investitionsbeschluss fallen - von dieser Seite ist vorerst kein Investitionsdruck zu erwarten. Wo die neuen Eigentümer der AMAG betreffend des weiteren Ausbaus in Ranshofen die Prioritäten sehen würden, ist noch nicht bekannt. Kernaktionär B&C Holding hat derzeit ein Übernahmeangebot an den Alu-Spezialisten laufen.

Bei einem Bedarf von beispielsweise einer halben Mrd. Euro wäre für die Kapitalmaßnahme laut Falch ein Volumen von "150 bis 200 Mio. Euro" denkbar. "Wir verdienen ja auch immer etwas dazu", betonte der AMAG-Chef und verwies zudem auf die hohe Eigenkapitalquote von 62 Prozent und den niedrigen Nettoverschuldungsgrad (Gearing) von 4 Prozent. Der Konzernchef persönlich würde eine Kapitalerhöhung einem Bond vorziehen, "denn da bekämen wir mehr Free Float".

In das Projekt "AMAG 2014" werden heuer noch 100 Mio. und 2014 weitere 80 Mio. Euro fließen. 2012 waren es 34,4 Mio. Euro. 2015 werden es nur mehr 6 Mio. Euro sein. Daneben sind für 2013 und 2014 jeweils 45 Mio. Euro an laufenden Investitionen geplant. Das könne man aus eigener Kraft locker heben: "Das finanzieren wir mit dem Cashflow von zwei Jahren, und auch Dividende zahlen wir noch eine ordentliche", so Falch.

Doch auch bei der Elektrolyse in Kanada (Alouette), an der die AMAG zu 20 Prozent beteiligt ist, stehen Investitionen in Höhe von insgesamt rund 1 Mrd. Euro an. Die Kapazitäten werden dort um 50 Prozent erhöht. "Das würde für uns 200 bis 220 Mio. Euro anteilig kosten", so Falch.

Des Weiteren wird für Ranshofen bereits an der längerfristigen Standortstrategie gebastelt - der Prozess startete zu Jahresbeginn, das Ergebnis soll dem Aufsichtsrat zum Jahresausklang präsentiert werden. 2012 war das Werk den Angaben zufolge zu 100 Prozent ausgelastet.

Angeblich wird auch über ein Kaltwalzwerk nachgedacht. Jedenfalls soll noch heuer festgelegt werden, "wo und in welcher Form wir dazubauen, um die Wertschöpfungstiefe zu vergrößern und das Portfolio zu erweitern", so Falch. "Das könnte auch noch einmal 150 bis 200 Mio. Euro kosten".

Die AMAG ging 2011 an die Börse und erlöste dabei 665 Mio. Euro - 35 Mio. Aktien zu je 19 Euro wurden auf dem Markt platziert. Seit Mitte des vergangenen Jahres entwickelt sich die Aktie steil nach oben - allein 2012 legte das Papier um 47 Prozent zu. Diese Woche Montag legte der Kernaktionär B&C Holding ein Pflichtangebot für die AMAG - geboten sind 23,40 Euro plus Dividende für das Geschäftsjahr 2012 (60 Cent). Die EU-Kommission hatte die Übernahme am 8. März ohne Auflagen genehmigt.

(Schluss) kre/sp

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