CDAX
12.03.2013 14:32:30
|
Munich Re greift bei US-Verlustgeschäft durch
Von Alexandra Edinger
Munich Re greift bei ihrem Sorgenkind Munich Health durch. Der für das Geschäftsfeld zuständige Vorstand Wolfgang Strassl muss zum Jahresende seinen Platz räumen, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Das Verlustgeschäft mit Krankenerst- und Rückversicherungen fällt dann künftig in den Aufgabenbereich von Konzernchef Nikolaus von Bomhard.
Die Verluste, die von Munich Health 2012 eingefahren wurden, beziffert der Mutterkonzern Munich Re bei der Bilanzpressekonferenz auf 92 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Bereich noch einen kleinen Gewinn von 36 Millionen Euro beigetragen. Zwar ist der Verlust im Vergleich zum Konzerngewinn, den die Münchener 2012 auf 3,2 Milliarden Euro fast vervierfacht haben, nicht hoch. Aber man merkt dem Vorstand bei der Vorstellung der Zahlen des US-Geschäfts doch an, dass das Ergebnis wurmt. "Hier ist es uns nicht gelungen, so erfolgreich zu sein, wie gewünscht", erklärte Finanzvorstand Jörg Schneider. Insbesondere die Tatsache, dass weitere Verluste 2013 möglich sind, dämpft die Stimmung.
Das Geschäft werde jetzt "gemanaged, um es in den Griff zu bekommen", erklärte von Bomhard. Für die US-Tochter Windsor Health Group (WHG), deren Verluste maßgeblich für das Minus im US-Health-Bereich verantwortlich sind, prüft der Rückversicherer alle Optionen. Dabei wird auch ein Verkauf nicht mehr ausgeschlossen. Der Erstversicherer WHG liefert zu geringe Erträge im Vergleich zu den Kosten. Zudem bereiten regulatorische Veränderungen Schwierigkeiten. Spätestens bis zum Jahresende sollen die Weichen für das US-Gesundheitsgeschäft neu gestellt sein. Das Rückversicherungsgeschäft in den USA soll jedoch weiter ausgebaut werden. Deswegen bestätigte von Bomhard auch das mittelfristige Gewinnziel von 100 Millionen Euro für das Segment.
Bei der zweiten Baustelle des Rückversicherers sieht man sich dagegen auf gutem Kurs: Durch den Umbau des Vertriebs der Skandaltochter Ergo rechnet man ab 2015 mit jährlichen Einsparungen nach Steuern von 60 Millionen Euro. Hier sollen aus den ursprünglich fünf Organisationen künftig zwei geformt werden, im Zuge der Restrukturierung fallen bislang 1.350 Arbeitsplätze weg. "Mit Abschluss des Umbaus des Vertriebs haben wir dann den Integrationsprozess abgeschlossen", erklärte der zuständige Vorstand Torsten Oletzky. Er warnte aber davor zu glauben, dass es danach keinen weiteren Umbau geben werde. Der Erstversicherer müsse sich bewegen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dafür sollen zur Jahresmitte auch neue Produkte im Bereich Lebensversicherung auf den Markt gebracht werden.
Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com
DJG/aed/sha
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2013 09:30 ET (13:30 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 30 AM EDT 03-12-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 394,93 | -0,08% | |
EURO STOXX 50 | 5 219,37 | 0,04% | |
EURO STOXX Insurance | 449,10 | -0,33% | |
Prime All Share | 8 258,99 | 0,01% | |
HDAX | 11 107,36 | -0,03% | |
CDAX | 1 816,76 | 0,02% | |
DivDAX | 191,31 | 0,43% | |
EURO STOXX | 534,24 | 0,07% | |
DivDAX | 485,74 | 0,43% |