Cromme-Nachfolger gesucht |
12.03.2013 12:49:34
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Ermittlungen in der Schweiz gegen ThyssenKrupp-Favorit Lehner
Die hohe Summe hatte in der Schweiz Empörung ausgelöst und mit dazu beigetragen, dass sich die Schweizer in einer Volksabstimmung mehrheitlich für die Regulierung von Managergehältern aussprachen. Ein Anlegeranwalt legte Anzeige gegen Vasella, Lehner und vier weitere Verwaltungsräte von Novartis ein. Zudem gibt es eine anonyme Anzeige. Die Ermittlungen seien ein normaler Vorgang, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Sie dauerten normalerweise einige Wochen. Unter anderem wird den Managern Veruntreuung von Unternehmensvermögen vorgeworfen. Vasella will inzwischen auf die Abfindung verzichten.
Bei ThyssenKrupp ist der 66-jährige Lehner einer der großen Favoriten für die Nachfolge von Gerhard Cromme an der Spitze des Aufsichtsrats. Cromme hat am Freitag überraschend seinen Rücktritt von allen Ämtern erklärt. Der Ruhrkonzern ist wegen Fehlinvestitionen in Übersee und zahlreicher Kartellfällen angeschlagen. Zuvor war Cromme offensichtlich vom Chef der mächtigen Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, fallengelassen worden. Die Stiftung besitzt gut ein Viertel der ThyssenKrupp-Aktien. Lehner ist laut "SZ" der Lieblingskandidat von Beitz für die Cromme-Nachfolge. Beitz wolle einen Manager an die Spitze des Aufsichtsrats holen, der mit den Fehlentscheidungen bei ThyssenKrupp für die Stahlwerke in Brasilien und den USA nichts zu tun habe und in keine Affäre verstrickt sei, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld des 99 Jahre alten Stiftungschefs. Lehner erfülle aus Sicht von Beitz diese Voraussetzungen.
Dass Lehner bei Novartis mit anderen Verwaltungsräten die umstrittene 72-Millionen-Abfindung genehmigt habe, sei für den Firmenpatriarchen "kein Hindernis". Der andere Aspirant, der öffentlich gehandelt wird, Hans-Peter Keitel, sei indes kein Thema. Keitel war Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Lehner ist seit 2008 Mitglied im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp. Kritiker wie die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz bezweifeln daher, dass der frühere Chef des Konsumgüterkonzerns Henkel für den erhofften Neuanfang stehen kann
/enl/she/fbr
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