EBITDA steigt um 9 Prozent 07.03.2013 09:49:33

Merck nach turbulentem Jahr mit starkem operativen Ergebnisplus

Einsparungen in Millionenhöhe, die große Nachfrage im lukrativen Flüssigkristall-Geschäft und Preiserhöhungen in den USA bringen den Dax-Konzern gut durch die Krise. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) um rund neun Prozent auf 2,96 Milliarden Euro, wie Deutschlands drittgrößter Arzneimittelhersteller am Donnerstag mitteilte. Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley sprach von einem der "umfangreichsten Veränderungsprogramme der 345-jährigen Unternehmensgeschichte" und stellte weitere Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Dabei will Kley für das laufende Jahr und 2014 aus eigener Kraft zulegen. So soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen, Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) dank der Sparerfolge stärker als der Umsatz steigen. Unter dem Strich stellt das Merck-Management für das laufende wie auch für das kommende Jahr ein deutlich steigendes Konzernergebnis in Aussicht.

HOHE Dividende ÜBERRASCHT

Auch die Aktionäre sollen profitieren: Um 13 Prozent auf 1,70 Euro je Aktie soll die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr steigen. Am Markt stießen Bilanz, Ausblick und die unerwartet hohe Dividende auf ein positives Echo. Merck-Titel legten im frühen Handel um mehr als zwei Prozent und damit stärker als der Markt zu. Der Bayer-Konkurrent hatte im Vorjahr ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm mit Stellenstreichungen auf den Weg gebracht. Ziel ist es, vor allem in der von Rückschlägen bei der Produktentwicklung geplagten Pharmasparte Merck Serono die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der Bereich, in dem Merck das Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten gebündelt hat, trägt den größten Batzen zum Konzernumsatz bei.

MERCK SPART

2012 hat Finanzvorstand Matthias Zachert mit 115 Millionen Euro mehr eingespart als ursprünglich geplant. Insgesamt rechnet Merck für die gesamte Gruppe nun ab 2018 mit Einsparungen von 385 Millionen nach bisher geplanten 365 Millionen Euro. Doch der Konzernumbau kostet auch Geld: Zwei Drittel der 2012 entstandenen Restrukturierungskosten entfielen auf Merck Serono, hieß es. Insgesamt schlugen bei der Merck-Gruppe Kosten für den Personalabbau und die Umstrukturierung in Höhe von 664 Millionen Euro zu Buche.

Die Einschnitte beim Dax-Konzern treffen auch die deutsche Belegschaft: Bis Ende 2015 soll nach früheren Aussagen etwa jeder Zehnte der insgesamt 10.900 Arbeitsplätze hierzulande wegfallen. Allein in Darmstadt sind 750 Arbeitsplätze betroffen. Ende 2012 beschäftigte Merck noch rund 38.800 Mitarbeiter - vier Prozent weniger als im Vorjahr.

FLÜSSIGKRISTALLE ZAHLEN SICH AUS

Die Belastungen drückten auf den für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgewiesenen Nettogewinn, der um 6,6 Prozent auf 567 Millionen Euro fiel. Die lebhafte Nachfrage im lukrativen Flüssigkristall-Geschäft und Preiserhöhungen für das Multiple Sklerose-Mittel Rebif in den USA trieben die Gesamtumsätze um 8,7 Prozent auf 11,17 Milliarden Euro in die Höhe. Auch die Nachfrage aus den Schwellenländern florierte. Bei den Flüssigkristallen, die unter anderem in Laptops, Flachbildschirmen und Handys eingesetzt werden, ist der hessische Traditionskonzern Weltmarktführer. Mit seinen vier Sparten Merck Serono, Consumer Health Care, Performance Materials und Merck Millipore ist der Hersteller von Nasivin oder Multibionta breit aufgestellt. Mögliche Zukäufe oder Verkäufe waren zuletzt kein Thema, zumal das Sparprogramm derzeit keine Übernahmen vorsieht. Die durch den Kauf des Laborausrüsters Millipore gestiegene Verschuldung hat Merck 2012 um rund 44 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurückgefahren.

/ep/fbr

DARMSTADT (dpa-AFX)

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