06.03.2013 06:56:31
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T-System setzt nach Cognizant auf weitere Partnerschaften
Von Archibald Preuschat und Ursula Quass
Um im konkurrenzintensiven Kampf beim Auslagern von IT-Dienstleistungen weltweit mithalten zu können, vertraut die Deutsche Telekom-Tochter T-Systems künftig nicht nur auf den Partner Cognizant. Das Unternehmen wolle rund um den Globus auf eigene Kräfte und weitere Partner setzen, erläutert T-Systems Boss Reinhard Clemens dem Wall Street Journal Deutschland auf der Technologiemesse CeBIT in Hannover. "Auf Cognizant verzichten, geht gar nicht," sagte Clemens. Allerdings sei eine alleinige Partnerschaft mit dem indisch-amerikanischen Unternehmen ebenso zu wenig.
Wenn es darum geht, neue Systeme aus der Ferne zu integrieren - in der Branche sagt man remote -, oder Anwender am Helpdesk zu unterstützen, ist Cognizant, aufgrund des Standortes Indien zu sehr auf den asiatischen Markt konzentriert. T-Systems will aber global auftreten. Der europäische Markt wird aus Ungarn, der Slowakei und dem russischen Sankt Petersburg bedient, während Systemintegration in den USA hauptsächlich aus Mexiko und Brasilien betrieben wird.
Im Geschäft bei der Auslagerung von IT-Leistungen herrscht ein starker Preisdruck. Umso mehr kommt es auf Skaleneffekte an. Darum hat es sich T-Systems zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit mit Partnern oder den Aufbau eigener Kapazitäten außerhalb von Deutschland bis 2015 auf 50 Prozent zu steigern. Derzeit liegt der Wert bei 40 Prozent. 2008, als T-Systems die Partnerschaft mit Cognizant bekannt gab, war die Kennziffer beispielsweise erst bei 20 Prozent.
"Das Verhältnis zu Cognizant ist nach wie vor gut, nicht zuletzt darum haben wir den Vertrag auch um weitere vier Jahre verlängert, nur eben nicht mehr exklusiv," sagte Clemens.
Dass das indisch-amerikanische Unternehmen für T-Systems auch in Deutschland zu einem ernsten Konkurrenten für die Telekom-Tochter aufgestiegen ist, glaubt Clemens trotz jüngster Zukäufe nicht: "Hierzulande sind die noch kein Player."
Wie stark der Preisdruck auf der IT-Dienstleistungsbranche lastest, zeigen die jüngst vorgelegten Zahlen der Telekom-Tochter für 2012: Der Umsatz stieg lediglich um 0,6 Prozent während das berichtete operative Ergebnis um 7,7 Prozent nachgab. Mit der Umsatzentwicklung stand T-Systems gleichwohl im Wettbewerbsvergleich noch recht gut da. Und auch der Auftragseingang lässt hoffen, er wuchs um 18,1 Prozent - was nicht zuletzt jüngsten Großaufträgen geschuldet ist, die sich die Telekom-Tochter an Land ziehen konnte.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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March 06, 2013 00:26 ET (05:26 GMT)
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