17,5 Mrd. Euro fehlen 05.03.2013 07:12:31

Zypern lässt Vorwürfe zu Geldwäsche überprüfen

Sie stimmte bei einer Sitzung der Eurogruppe dafür, die Geldwäschepraktiken der zyprischen Banken von unabhängigen Experten untersuchen zu lassen, wie Jeroen Dijsselbloem, der Leiter der Eurogruppe, mitteilte. Noch in der zweiten Märzhälfte könnten damit die Finanzminister der Eurogruppe das Hilfspaket beschließen. Die alte Regierung hatte eine unabhängige Prüfung der Vorwürfe noch abgelehnt. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn stellte klar, dass ein privates Unternehmen zusammen mit einer internationalen Organisation die Prüfung durchführen werde.

   Zypern braucht etwa 17,5 Milliarden Euro aus den Töpfen der Europäischen Union, um nicht bankrott zu gehen. Rund 10 Milliarden benötigt allein der marode und aufgeblähte Bankensektor des Inselstaats. In der EU gab es großen Widerstand gegen die Rettung der Geldhäuser, weil russische Oligarchen große Mengen Schwarzgeld auf der Insel deponiert haben.

   "Wir hoffen, in der zweiten März-Hälfte zu einer Einigung über das Programm zu kommen", sagte Dijsselbloem. Erstmals nahm an der Ministerrunde der frisch ernannte zyprische Finanzminister Michael Sarris teil. In einer gemeinsamen Erklärung begrüßten die Euro-Finanzminister die von Sarris geäußerte Absicht, die Verhandlungen so schnell wie möglich abzuschließen.

   Unterdessen wurden Pressemeldungen, die Europäische Zentralbank (EZB) plane einen Ausstieg aus der Troika, dezidiert zurückgewiesen. "Die EZB wird sich nicht aus der Troika zurückziehen. Berichte, die dies behaupten, sind nicht zutreffend", sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen am Rande des Treffens in Brüssel zu Journalisten. "Wir sehen keine Gefahr für unsere Unabhängigkeit, wenn wir weiter Teil der Troika bleiben. Eine Beteiligung der EZB ist ein entscheidender Faktor", fügte er hinzu.

   Ein Tilgungsaufschub für die anderen Euro-Sorgenkinder Irland und Portugal soll am Dienstag im größeren Rahmen besprochen werden, wenn alle 27 Finanzminister aus der gesamten EU zusammenkommen, kündigte Dijsselbloem an. Der EU Wirtschafts-und Währungskommissar Rehn sagte zudem, dass die Troika weiter einen angemessenen Aufschub für die beiden Länder überprüfe. Über die vertrackte Lage in Italien hat sich die Runde nach Angaben von Dijsselbloem nicht unterhalten.

   DJG/apo/mgo

 Dow Jones Newswires

Von Matina Stevis und Laurence Norman

BRÜSSEL

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