04.03.2013 06:39:30

Schäuble sieht keine Eskalation der Eurokrise

   Von Susann Kreutzmann

   BERLIN--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht auch nach neuen Risiken in Zypern oder Spanien keine Anzeichen für eine Verschärfung der Eurokrise. "Wir sind gut vorangekommen, aber es kostet viel Anstrengung, diesen Weg fortzusetzen", sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Für das Krisenland Zypern kündigte Schäuble an, dass "ganz sicher" der Bankensektor zurückgefahren werden müsse, wie dies in anderen europäischen Ländern auch geschehen sei. Die Eurogruppe trifft sich am Montag in Brüssel, um über den Rettungsantrag von Zypern zu beraten.

   Mit Blick auf das Wahlergebnis in Italien gab sich Schäuble zuversichtlich. "Italien hat sich immer wieder als fähig erwiesen, auch aus komplizierten Wahlergebnissen regierungsfähige Mehrheiten zu bilden", sagte der Finanzminister. Dabei sah er keine generelle Abkehr des Landes von der Euro-Rettungspolitik. "Die Motive der einzelnen Parteien sind sehr unterschiedlich", sagte Schäuble. Während Beppe Grillo von der Bürgerbewegung Fünf Sterne mit einem Generalangriff auf das politische System Wahlkampf geführt habe, setzte der Linkspolitiker Pier Luigi Bersani auf eine mehr wachstumsorientierte Politik.

   Italien habe gute Fortschritte gemacht wie auch Griechenland und Spanien. "Deshalb wäre es ganz falsch, diesen erfolgreichen Weg abzubrechen", warnte Schäuble. Nachhaltiges Wachstum gebe es nur mit einer soliden Finanzpolitik. "Das Gegenteil ist einfach nicht wahr", unterstrich Schäuble.

   Zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa hält Schäuble Strukturreformen für unerlässlich. "Wir müssen mehr und schnelleres gegen die Jugendarbeitslosigkeit tun", sagte der Finanzminister und verwies dabei auf das duale Ausbildungssystem in Deutschland. "Wir können mehr junge Leute aufnehmen", sagte er. Dazu brauche es Mobilität, wie sie Deutschland nach der Wiedervereinigung auch geholfen habe. "Das gilt auch für Europa", fügte Schäuble hinzu.

   Kontakt zur Autorin: Susann.Kreutzmann@dowjones.com

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   March 04, 2013 00:09 ET (05:09 GMT)

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