OMV-Chef rechnet in Zukunft mit einem gutem Geschäft

Ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent kostet derzeit um die 110 Dollar. Bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2012 im Februar hatte Roiss bereits vom besten Jahr in der Geschichte der OMV gesprochen und den Aktionären eine höhere Dividende in Aussicht gestellt.

Auf die derzeit vieldiskutierte und umstrittene Schiefergasförderung setzt der Konzern noch nicht. "Lieber konzentrieren wir uns derzeit auf die konventionelle Förderung", bekräftigte Roiss. Allerdings sei die Förderung von Erdgas aus Schiefergestein auf mittlere Sicht für die Energiegewinnung von "höchster Bedeutung". Die Bohrung solle aber möglichst ohne den Einsatz von Chemikalien auskommen. "Das ist aus unserer Sicht noch nicht möglich", sagte Roiss.

Die OMV hatte nach heftigen Diskussionen über Fracking in Österreich von ihren Bohrplänen im Weinviertel abgelassen.

Dagegen hatte der deutsche Chemiekonzern BASF vor wenigen Wochen sein Interesse an der Schiefergasförderung in Europa und Südamerika bekundet.

Beim sogenannten Fracking werden Wasser, Chemikalien und Sand unter hohem Druck in Schiefergestein gepresst, um dieses aufzubrechen (fracken) und so Gasreserven zu erschließen. In den USA wird dies bereits in großem Stil praktiziert, was zu einem Verfall der Gaspreise und auch der Stromtarife geführt hat. Auch Ölquellen sprudeln dank der Technik wieder verstärkt. Allerdings gelten die Umweltauswirkungen als noch wenig erforscht. Das Erdgasförderpotenzial aus derartigen Lagerstätten in Deutschland wird laut Regierung auf bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter geschätzt.

snu