01.03.2013 13:23:30
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Italien drückt Verschuldung unter großen Mühen auf EU-Ziel
Von Christopher Emsden
ROM--Italien hat unter großen Mühen die Neuverschuldung im vergangenen Jahr auf den EU-Zielwert gesenkt. Der rigide Sparkurs lastet aber schwer auf Firmen und Verbrauchern, so dass die Wirtschaft um 2,4 Prozent geschrumpft ist. Das Haushaltsloch verkleinerte sich nach den Daten der Statistikbehörde Istat gegenüber 2011 von 59,8 auf 47,4 Milliarden Euro und damit von 3,8 auf 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Maastricht-Verträge sehen eine Neuverschuldung von 3 Prozent als gerade noch zulässig an.
Den Preis dafür zahlt die drittgrößte Volkswirtschaft mit fehlendem Wachstum. Die Wirtschaftsleistung befindet sich jetzt auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2000. Vor allem die Investitionen, die für neues Wachstum sorgen könnten, sind im alten Jahr eingebrochen. Sie sanken gegenüber 2011 um 8 Prozent. Lichtblick blieben die Exporte, die um 2,3 Prozent zulegten, während die Einfuhren scharf zurückgingen.
Weil der Staat weiter neue Kredite aufnimmt, wächst auch der Schuldenberg weiter. Mittlerweile summiert er sich auf 127 Prozent der Wirtschaftsleistung und liegt damit um 6,2 Prozentpunkte höher als 2011. Die hohen Kosten für Zins und Tilgung kommen Italien teuer zu stehen. Ohne den Schuldendienst erzielt das Land einen Primärüberschuss von über 39 Milliarden Euro. Das heißt, die öffentliche Hand nimmt deutlich mehr ein als sie ausgibt - wenn die Altlasten nicht so schwer wiegen würden.
Düster sieht die Lage am Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit liegt nur noch einen Tick unter der Marke von 3 Millionen und erreichte im Januar das Rekordhoch von 11,7 Prozent. Im vergangenen Jahr sind damit über eine halbe Million Italiener hinzugekommen, die eine Stelle suchen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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March 01, 2013 06:52 ET (11:52 GMT)
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