Ein Drittel weniger 01.03.2013 12:32:32

Metro kürzt nach Gewinnrückgang für 2012 die Dividende

Angesichts des Ergebnisschwunds bei Deutschlands größtem Handelskonzern Metro haben nun die Aktionäre das Nachsehen. Für das Geschäftsjahr 2012 streicht Metro die Gewinnausschüttung kräftig zusammen. Die Dividende für die Stamm- und Vorzugsaktien wird jeweils um mehr als ein Viertel niedriger ausfallen als im Jahr zuvor, wie der Düsseldorfer Konzern am Freitag mitteilte. Das trifft vor allem den hochverschuldeten Familienkonzern Haniel, der größter Einzelaktionär ist. Für 2012 meldete die Metro einen kräftigen Gewinnrückgang: Vor Steuern ging das Ergebnis um fast die Hälfte zurück.

Die Metro-Aktie tauchte am Vormittag ins Minus ab. Nach einem freundlichen Start verlor das im MDAX notierte Papier zuletzt 3,58 Prozent auf 22,851 Euro. Die Mehrheit der Anleger habe mit einer in etwa stabilen Dividende für die Stämme gerechnet, erklärte ein Börsianer die Enttäuschung. Die gleichzeitig von der Metro mitgelieferten vorläufigen Eckdaten bezeichnete ein anderer Händler als "nicht allzu schlecht". Die größte Frage sei allerdings, in welcher Weise der Verkauf von Immobilien das Ergebnis beeinflusst habe. Eine Antwort darauf werde es aber erst bei der Vorlage der vollständigen Bilanz am 20. März geben.

NUR KLEINES UMSATZPLUS - VERBRAUCHER HALTEN PORTEMONNAIE ZUSAMMEN

Die Metro leidet unter der Konsumflaute in Europa. Gerade in den von der Schuldenkrise besonders getroffenen Ländern Südeuropas halten sich die Verbraucher zurück. Selbst im wichtigen Weihnachtsgeschäft erzielte die Metro, zu der die Cash & Carry -Großmärkte, die Lebensmittelkette Real, die Elektroniktochter Media-Saturn sowie die Kaufhof-Warenhäuser gehören, deshalb trotz umfangreicher Preissenkungen nur ein kleines Umsatzplus. Insgesamt machte die Metro 2012 wie bereits im Januar berichtet 66,7 Milliarden Euro Umsatz und damit 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

HOHE SONDERFAKTOREN BELASTEN ERGEBNIS

Wie die Metro jetzt am Freitag bekannt gab, schmolz das Ergebnis vor Steuern (EBT) um 48 Prozent auf 810 Millionen Euro. Operativ lag das Ergebnis um gut ein Drittel unter Vorjahr. Neben der Ausgabeunlust der Konsumenten schlugen auch zahlreiche Sonderfaktoren belastend auf das Ergebnis durch. Hierzu zählen die Trennung von dem verlustreichen Großhandelsgeschäft in Großbritannien, Makro UK, die Rückstellungen für den Verkauf von Real Osteuropa sowie der Rückzug der Elektronikkette Media Markt in China. Hinzu kommen Aufwendungen für den laufenden Konzernumbau. So wurden zum Beispiel in der Holding und bei der Tochter Cash & Carry Stellen abgebaut. Die Gesamthöhe der Einmaleffekte bezifferte die Metro für das abgelaufen Geschäftsjahr auf 585 Millionen Euro. Dies ist etwa das Doppelte des Vorjahres.

Aber auch ohne Berücksichtigung der Sonderfaktoren verschlechterte sich die Ertragssituation: Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) ging von 2,37 Milliarden auf 1,98 Milliarden Euro zurück. Der bereinigte Gewinn je Aktie, an dem sich die Dividendenzahlung orientiert, sank von 2,63 Euro auf 1,89 Euro. Das war weniger, als die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten erwartet hatten. Der operative Cashflow verbessert sich hingegen auf 1,7 Milliarden Euro. Der seit Anfang 2012 amtierende Metro-Chef Olaf Koch hatte im Herbst die Anleger bereits auf ein schwaches Jahr eingestimmt und ein bereinigtes EBIT unter Vorjahresniveau angekündigt.

Den Besitzern von Stammaktien will die Metro für das vergangene Jahr eine Dividende von 1 Euro je Papier zahlen. Vorzugsaktionäre sollen 1,06 Euro erhalten. Für 2011 hatte der Konzern 1,35 für die Stämme und 1,485 Euro für die Vorzüge gezahlt. Die Kürzung trifft vor allem den Duisburger Mischkonzern Haniel, der größter Aktionär bei den Düsseldorfern ist. Haniel ist hochverschuldet und hatte um sich Luft zu verschaffen bereits Beteiligungen abgebaut. Im Februar verkaufte Haniel knapp 14 Millionen Metro-Aktien. Der Anteil der Duisburger an der Metro sank dadurch von gut 34 auf 30 Prozent.

/she/fn/kja

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

Weitere Links:

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Ceconomy St.mehr Analysen

29.10.24 Ceconomy St. Hold Warburg Research
29.10.24 Ceconomy St. Add Baader Bank
27.08.24 Ceconomy St. Underweight Barclays Capital
14.08.24 Ceconomy St. Hold Warburg Research
14.08.24 Ceconomy St. Add Baader Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Ceconomy St. 3,17 4,83% Ceconomy St.

Indizes in diesem Artikel

MDAX 26 235,57 0,19%
Prime All Share 7 556,44 0,69%
HDAX 10 206,75 0,72%
CDAX 1 665,88 0,52%
EURO STOXX 494,80 0,48%