28.02.2013 14:03:00
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Treichl hält nichts von Deckel für Boni - "Sind keine Zockerbuden"
Selbst wenn "unsere Bank mit so einem Deckel kein Problem hat", so Treichl, gebe es Banken mit anderen Geschäftsmodellen, die wohl betroffen seien. Klare Folge werde sein, dass viele Leute im Investmentbanking europäische Institute verlassen würden. Er glaube prinzipiell nicht, dass es richtig sei, hier einzugreifen. Ehrlicher wäre es, gleich zu sagen, dass man in Europa solche Banken nicht haben und dieses Geschäft den Amerikanern überlassen wolle. Genau diese Entscheidung sei nämlich damit getroffen worden, so der Erste-Chef.
Für die Erste Gruppe sei die Deckelung wie jetzt vorgesehen kein Problem. "Wir liegen im Schnitt der Bank beim variablen Anteil der Bezahlung bei 30 Prozent", bei vielen Konkurrenten in Europa seien es weit über hundert Prozent. Zu seiner aktuellen Gage sagte Treichl, dass sein Basisgehalt (1,2 Mio. Euro) unverändert sei. Der Bonus stehe noch nicht fest, werde aber "weit unter hundert Prozent" liegen.
Nach dem (dividendenlosen) Verlustjahr 2011 nimmt die Erste Group für das Geschäftsjahr 2012 die Dividendenzahlung wieder auf - mit 40 Cent je Aktie zu deutlich niedrigeren Summen als früher. Dafür nimmt das Institut 157 Mio. Euro in die Hand. In Normaljahren, bei normaler wirtschaftlicher Situation, sollten 20 bis 30 Prozent Ausschüttungsquote die Regel sein. 2013 will er jetzt noch nicht als Normaljahr bezeichnen.
Die Bank erwartet heuer ein "stabiles" Betriebsergebnis. 2012 waren es 3,47 Mrd. Euro. Die Kreditvorsorgen (2012: 1,98 Mrd. Euro) sollten mindestens um 10 Prozent niedriger ausfallen. Analysten erwarten hier Rückgänge um bis zu 18 Prozent, was Treichl so nicht bestätigen wollte. Ende des Jahres waren 9,2 Prozent der Kredite faul. Das gesamte Kreditvolumen war rückläufig, vor allem wegen des Abbaus in Ungarn und der Ausbuchung der verkaufsfertigen Ukraine-Bank. Es wurden auch notleidende Kredite verkauft.
Auf die Frage, ob die Finanzministerin 2013 eine erste Tranche an Staatsgeldrückzahlung von der Ersten einbuchen wird können, blieb Treichl die Antwort schuldig. Sollte es Pläne geben, würde er das auch nicht vorher ausplaudern. Man könne das Staatsgeld aber "jederzeit" zurückzahlen, sagte er heute. Die Kapitalsituation habe sich stark verbessert und sollte dies auch in der Folge tun. Dass die Bank seit der Polit-Einigung in Brüssel von heute Nacht ihre Sparkassen-"Minorities" weiter aufs Eigenkapital zählen darf (1,6 Mrd. Euro), freut die Erste-Spitze. Ein Abzug wäre ein schwerer Schlag gewesen.
2012 besserte sich das Eigenkapital der Bank auf 12,9 Mrd. Euro (Ende 2011: 12 Mrd. Euro). Dass die Core-Tier-1-Quote von 9,4 auf 11,2 Prozent anstieg, lag unter anderem an einem starken Rückgang der Risikogewichteten Aktiva.
Mit gestrigem Tag hat die Erste im übrigen 4 Mrd. Euro aus den Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückgeführt. Damit sei das Institut heute bis auf einen Rest von 150 Mio. Euro "EZB-refinanzierungsfrei."
(Schluss) rf/spe/ggr
ISIN AT0000652011 WEB http://www.erstegroup.com
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