Dividende steigt 27.02.2013 09:32:59

Flugzeugbauer Airbus beschert EADS Gewinnsprung

Teuer kamen das Unternehmen jedoch die Haarrisse in den Flügeln des Flaggschiffs A380 und der Umbau der Rüstungssparte Cassidian zu stehen. Auch die Hubschraubersparte Eurocopter litt unter dem Sparzwang der europäischen Regierungen. Dennoch gab Konzernchef Tom Enders am Mittwoch in Berlin höhere Ziele für 2013 aus.

Die EADS-Aktie reagierte am Morgen mit einem kräftigen Plus auf die Nachrichten. Zum Handelsstart in Paris legte die Aktie um mehr als 4 Prozent zu. Analysten zeigten sich in ersten Kommentaren im Großen und Ganzen zufrieden mit den Zahlen, auch wenn einzelne Kenngrößen die Erwartungen nicht erreicht hätten. Der Ausblick stimme zuversichtlich, hieß es.

MEHR ERWARTET

Im abgelaufenen Jahr profitierte EADS von dem Rekordabsatz seiner wichtigsten Tochter Airbus. Der Umsatz stieg überraschend stark um 15 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente EADS gut 1,2 Milliarden Euro und damit 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten allerdings noch mehr erwartet. Dies gilt auch für die Dividende, die von 45 auf 60 Cent steigen soll.

Dass es nicht so gut lief wie erwartet, lag an hohen Belastungen im vierten Quartal. Während der operative Gewinn vor Einmaleffekten im Jahresvergleich überraschend stark von 1,8 auf 3,0 Milliarden Euro stieg, zehrten Sonderbelastungen die Zugewinne teilweise wieder auf.

Neben den Reparaturen der A380-Flügel, die 251 Millionen Euro kosteten, und zusätzlichen Entwicklungskosten bei der A350 schlug vor allem der Umbau bei Cassidian mit 198 Millionen Euro zu Buche. Wegen gekürzter europäischer Verteidigungsbudgets streicht der Konzern dort 850 Arbeitsplätze. Zudem will die Bundesregierung bei Hubschrauberbestellungen nachverhandeln. Die EADS-Tochter Eurocopter schrieb daher 100 Millionen Euro ab.

GEWINN SOLL WEITER STEIGEN

Für 2013 rechnet EADS erneut mit Kosten außer der Reihe. Alleine die Flügelprobleme der A380 dürften das Ergebnis mit 85 Millionen Euro belasten. Auch der neue Langstreckenflieger A350, der Mitte des Jahres erstmals abheben soll, birgt noch Risiken. Erst in diesem Monat hatte Airbus entschieden, in der Maschine statt der vorgesehenen Lithium-Ionen-Akkus herkömmliche Nickel-Cadmium-Technik einzusetzen. Damit reagierte der Flugzeugbauer auf die Probleme seines US-Rivalen Boeing mit dessen Vorzeigejet 787 "Dreamliner", der wegen Feuergefahr an den Batterien seit Mitte Januar am Boden bleiben muss.

Trotz der Herausforderungen zeigte sich EADS-Chef Enders insgesamt optimistisch. Den operativen Gewinn vor Einmaleffekten will er in diesem Jahr um eine halbe Milliarde auf 3,5 Milliarden Euro steigern.

/stw/stk/fbr

BERLIN (dpa-AFX)

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