26.02.2013 13:41:00

Immofinanz-Prozess - Drei Zeugen trugen wenig zur Aufklärung bei

Beim Immofinanz-Prozess haben drei für heute geladene Zeugen nur wenig zur Aufklärung um die umstrittenen Aktienoptionen der drei Hauptangeklagten - Ex-CPB-Chef Karl Petrikovics, dessen CPB-Vorstandskollegen Norbert Gertner und dem ehemaligen Aufsichtsratsvizechef der Bank, Helmut Schwager - beitragen können. Richterin Claudia Moravec-Loidolt musste heute immer wieder hören, "an diese Details kann ich mich nicht erinnern" oder dafür war ich nicht zuständig. Gertners Verfahren ist wegen dessen Krankheit aus der Hauptverhandlung bereits seit Prozessbeginn ausgeschieden worden.

Der Unternehmer und Rechtsanwalt Rudolf Fries, der laut Richterin in den Ermittlungen um die Constantia Privatbank (CPB) selbst als Beschuldigter einvernommen worden war, betonte heute, dass er zwar Vorstand der CPB für Unternehmensbeteiligungen war und in Aufsichtsräten bei CPB-Gesellschaften saß, seit 2004 er aber "von den Sitzungen befreit" worden war. Laut Firmenbuch war er Vorstand von 1996 bis Ende 2008, ab 1999 war er selbstständig vertretungsbefugt. Er sei nicht in die operativen Geschäfte eingebunden gewesen, so der Rechtsanwalt. Er wusste auch von den umstrittenen Aktienoptionen nichts, betonte er weiter. Sein Kenntnisstand war, dass die Bank ihren Großkunden eine Beteiligung an Verlustmodellen zur Steueroptimierung angeboten hätte. Details darüber wisse er aber nicht.

Eine Mitarbeiterin von Ex-CPB-Chef Petrikovics, die für die Konzernbuchhaltung der Bank und fürs Meldewesen an die Oesterreichische Notenbank (OeNB) zuständig war, erinnerte sich kaum an Details aus ihrer Tätigkeit bei der Bank. "Das ist schon zu lange her", meinte sie immer wieder auf Fragen der Richterin bzw. der Anwälte. Sie berichtete, dass es in der Bank ein Grundprinzip war, kaum schriftliche Unterlagen zu haben. Sie habe Rückstellungen aufgrund von Optionsgeschäften auf Anweisung von Petrikovics durchgeführt. Wofür diese Optionen waren, wusste sie nicht, erklärte sie.

Die dritte Zeugin wurde zwar formal als Geschäftsführerin der Banktochter CPB CFC beschäftigt, sie sei aber im Jahr 2004 zur CPB gekommen, um die Buwog-Transaktion abzuwickeln. "Mein Job war der Kauf und Erwerb der Buwog", sagte sie heute aus. Später habe sie noch in ihrer dreijährigen Zeit bei der CPB eine Transaktion in Italien abgewickelt. Mit Aktiengeschäften hatte sie bei der CPB-Tochter nichts zu tun, wo es drei Geschäftsführer gab. Sie bestätigte der Richterin, dass der ebenfalls angeklagte Christian Thornton, der für das Rechnungswesen bei CPB-Töchtern zuständig war, kein Pouvoir hatte. Das Sagen im Konzern hatte damals Petrikovics, berichtete sie.

(Schluss) lo/gru/ggr

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