Kursmanipulationen 26.02.2013 11:39:00

Immofinanz-Prozess: Millionenverlust laut Zeuge wegen Hable-Optionen

Er wurde zu den Auswirkungen und der Verbuchung der umstrittenen Aktienoptionen befragt. 2006 hatte der Zeuge die Vereinbarungen mit dem ebenfalls auf der Anklagebank sitzenden Treuhänder Ernst Leo Hable wirtschaftlich zu beurteilen. Ergebnis war, dass eine Drohverlustrückstellung in Millionenhöhe - laut dem Zeugen 7,4 Mio. Euro - bei der Banktochter CPB IMV gebildet wurde und letztlich ein Verlust bei ihr entstand. Dass Hable nur treuhändig u.a. für den nunmehr angeklagten Ex-Bank-Chef Karl Petrikovics tätig war, wusste der Zeuge damals nicht.

In den Vereinbarungen wurde dem Zeugen zufolge Hable das Recht eingeräumt, Immoeast/Immofinanz-Aktien "zu einen relativ niedrigen Preis" zu kaufen, wobei Hable dieses Recht jederzeit ausüben konnte und die Aktien übergeben werden mussten. Diese Vereinbarung "in dieser Form mit dieser Gesellschaft ist unüblich gewesen", erklärte der Zeuge nach Befragung durch Richterin Claudia Moravec-Loidolt.

Nach der wirtschaftlichen Prüfung der Hable-Vereinbarungen habe er Thornton das Ergebnis mit der Millionen-Rückstellung präsentiert, schilderte der Zeuge heute. Thornton sei "sehr betroffen" gewesen. Zwar wurden die für Hable vorgesehenen Aktien angeschafft, aber nie wirklich übergeben, stattdessen "kam es zu einem Cash-Ausgleich", berichtete der Zeuge. "Warum, weiß ich nicht". Er habe den Auszahlungsbetrag auf Weisung Thorntons berechnet und nannte der Richterin die Formel dazu. "Bei der Gesellschaft ist ein Verlust verblieben, der von dieser zu tragen war?", fragte die Richterin. Dem stimmte der Zeuge zu.

Überrascht war man bei der CPB dann im Jahr 2008, als eine Einzahlung von einer Rechtsanwaltskanzlei in Millionenhöhe auf das Konto der CPB IMV überwiesen wurde, die das Aktiengeschäft mit Hable abgewickelt hatte. Die Überweisung in Höhe von 7,7 Mio. Euro war mit "Schadenswiedergutmachung" tituliert, so der Zeuge heute. Wer hinter dieser Zahlung gestanden sei, sei damals nicht klar gewesen. Aus der Anklage geht hervor, dass diese Überweisung vom angeklagten Petrikovics, dem erkrankten ehemaligen CPB-Vorstand Norbert Gertner, dessen Verfahren aufgrund seines unveränderten Gesundheitszustandes ausgeschieden bleibt, und dem ebenfalls angeklagten ehemaligen Vize-Aufsichtsratschef der Bank, Helmut Schwager, stammte.

lo/gru/ggr

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