19.02.2013 14:58:30

MÄRKTE USA/Sorgen um US-Ausgabenkürzungen treten in den Vordergrund

Von Thomas Rossmann

Nach dem verlängerten Wochenende dürfte es an der Wall Street am Dienstag leicht nach oben gehen. Am Vortag fand aufgrund des "Presidents' Day" kein Handel statt. Allerdings ist das Aufwärtspotenzial nach Ansicht von Analysten begrenzt. Die Sorgen über die am 1. März automatisch in Kraft tretenden Ausgabenkürzungen in den USA drängen immer stärker in den Vordergrund. Demokraten und Republikanern bleiben für eine Einigung nur noch etwas weniger als zwei Wochen Zeit. "Es gibt keine Anzeichen für eine Annäherung", so die Analysten von R.J. O'Brien. Ein echter Kompromiss müsste Maßnahmen enthalten, die in beiden Lagern für die politische Basis ein Fluch sind: Steuererhöhungen - unannehmbar für Republikaner - und starke Kürzungen bei staatlichen Förderprogrammen - aus Sicht der Demokraten ein Tabu.

   Die Kürzungen werden ein Volumen von rund 85 Milliarden Dollar allein im Haushaltsjahr 2013 haben. Das Wirtschaftswachstum in den USA dürfte so um 0,6 Prozentpunkte gebremst werden, schätzen Ökonomen. Impulse von anderer Seite sind eher dünn gesät. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist leer und auch das Geschehen an der Unternehmensfront zeigt sich recht übersichtlich. Der Fokus könnte auf die Ergebnisse von Dell für das vierte Quartal gerichtet sein, die nachbörslich veröffentlicht werden. Vor der Startglocke bewegt sich die Aktie kaum.

   Die US-Futures zeigen sich aktuell leicht im Plus. Die Terminkontrakte auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 liegen jeweils 0,2 Prozent im Plus. Leicht gestützt wird das Sentiment von guten Vorgaben aus Europa. Hier beflügelt vor allem das deutlich über der Erwartung ausgefallene ZEW-Konjunkturbarometer. Im Februar verbesserte sich der Index auf 48,2 Punkten nach 31,5 im Vormonat. Analysten stellten sich dagegen nur auf einen Anstieg auf 35 ein.

   Aber auch die Übernahmeaktivitäten im Unternehmenssektor ziehen weiter das Interesse der Investoren auf sich. Laut einem Bericht des Wall Street Journal befinden sich Office Depot Inc und OfficeMax Inc in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Zusammenschluss. Die Aktien von Office Depot schießen um knapp 30 Prozent in die Höhe, die Titel von OfficeMax klettern um rund 22 Prozent.

   An den Rohstoffmärkten gibt es nur geringfügige Veränderungen. Der Goldpreis erholt sich nur langsam von seinem kurzfristigen Fall unter die Marke von 1.600 Dollar je Feinunze am Freitag. Dies war der tiefste Stand seit sechs Monaten. Großinvestor George Soros hat im vierten Quartal 2012 seine Positionen auf einen steigenden Preis für Gold halbiert. Dies ging aus einer aktuellen Statistik der US-Börsenaufsicht hervor. Aktuell notiert das gelbe Metall bei 1.612 Dollar je Feinunze. Auch der Ölpreis stagniert. Ein Barrel der Sorte WTI liegt mit 95,99 Dollar nur knapp über dem Niveau vom Freitag.

   Die Notierungen am US-Anleihemarkt bewegen sich ebenfalls in engen Bahnen. Derzeit fehlten die Impulse für eine deutlichere Bewegung in die eine oder andere Richtung, heißt es aus dem Handel. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht bei 2,00 Prozent. Am Devisenmarkt ist der Euro nach Veröffentlichung des ZEW-Index bis auf 1,3370 Dollar gestiegen, mittlerweile aber wieder auf 1,3347 Dollar zurückgefallen. Im Handel ist weiter von Zurückhaltung die Rede angesichts der politischen Unsicherheiten in der Eurozone. Insbesondere die Parlamentswahlen in Italien am Wochenende bewegen die Gemüter. Eine Rückkehr von Silvio Berlusconi auf das politische Parkett käme an den Märkten nicht gut an.

=== DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 18.05 Uhr EUR/USD 1,3347 0,01% 1,3345 1,3354 EUR/JPY 124,7967 0,02% 124,7702 125,4754 EUR/CHF 1,2330 0,04% 1,2325 1,2328 USD/JPY 93,5030 0,01% 93,4920 93,9700 GBP/USD 1,5463 -0,08% 1,5476 1,5463 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   February 19, 2013 08:47 ET (13:47 GMT)

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