15.02.2013 09:26:30

EZB/Asmussen: Gerede vom Währungskrieg weit übertrieben

EZB-Direktor Jörg Asmussen sieht die großen Volkswirtschaften in keinem internationalen Währungskrieg. "Das Gerede vom Währungskrieg ist weit, weit übertrieben. Ich mag den Begriff auch nicht, da es im Krieg nur Verlierer gibt", sagte Asmussen im Interview mit dem Deutschlandfunk.

   Der Währungshüter von der Europäischen Zentralbank (EZB) sprach sich aber gegen ein vom französischen Präsidenten Francois Hollande ins Spiel gebrachtes Wechselkursziel für den Euro aus: "Wechselkurse sollten marktbasiert sein. Die Franzosen als G-7-Land haben das Bekenntnis zu marktbasierten Wechselkursen mitgetragen", sagte Asmussen.

   Mitte der Woche hatte sich die G-7-Staatengruppe der alten Industrieländer gegen politisch motivierte Wechselkurse ausgesprochen. Anlass war die starke Abwertung des japanischen Yen durch den aggressiven Kurs der neuen japanischen Regierung. Auch Japan gehört der G-7 an.

   Notenbanker Asmussen forderte von Frankreich, an den ehrgeizigen Zielen zum Abbau der Neuverschuldung festzuhalten. "Ich glaube es ist wichtig, dass Frankreich sein Defizit unter 3 Prozent der Wirtschaftsleistung hält." Die französische Regierung hatte zugeben müssen, die selbst gesteckte Zielmarke von 3 Prozent Neuverschuldung für das laufende Jahr wegen der schwächeren Wirtschaft zu verfehlen.

   Es gebe aber, so Asmussen, bei einer verschlechterten Lage Ausnahmen im Stabilitäts- und Wachstumspakt, der den gesetzlichen Rahmen für den Euro bildet. Wenn man aber in normalen Umständen sei, müsse man sein Haushaltsziel erreichen. Die EZB werde sich die genauen Daten zu Frankreich genau anschauen, die Ende kommender Woche veröffentlicht werden sollen.

   DJG/DJN/chg/hab

  Dow Jones Newswires 

Von Christian Grimm

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