Volumen noch zu niedrig |
14.02.2013 11:32:31
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EZB: Rückfluss von Notkrediten erhöht Zinskosten am Geldmarkt noch nicht
Die EZB hatte die Banken des Euroraums in zwei Runden mit Zentralbankgeld über insgesamt gut eine Billion Euro versorgt, um die drohende Eskalation der Schuldenkrise abzuwenden. Seit Januar haben die Banken Gelegenheit, die Kredite aus dem ersten Dreijahresgeschäft von Ende 2011 vorzeitig zu tilgen. In bisher drei Runden haben sich Rückzahlungen von rund 145 Milliarden Euro ergeben, was knapp dreißig Prozent des ersten Dreijahrestenders entspricht. Obgleich die hohen Rückflüsse als positives Zeichen gelten, stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf die Zinssätze an den Geldmärkten, wo sich die Banken mit kurzfristiger Liquidität eindecken. Höhere Zinssätze verteuern die Geldbeschaffung und könnten damit der Entspannung im Bankensektor entgegenwirken.
Die EZB nennt gleich mehrere Faktoren, die gegen steigende Geldmarktsätze in absehbarer Zeit sprechen. Insbesondere sei die Überschussliquidität im Interbankenmarkt derzeit noch zu hoch. Die Notenbank schätzt sie auf etwas weniger als 560 Milliarden Euro. Geldmarkthändler beziffern den Schwellenwert, ab dem eine merkliche Reaktion der Geldmarktsätze zu erwarten ist, deutlich niedriger - auf etwa 200 Milliarden Euro. Die EZB verweist auch darauf, dass sich die Banken nach wie vor so viel Zentralbankgeld wie gewünscht besorgen können ("Vollzuteilung"). "Dies dürfte zur Glättung rückzahlungsbedingter Zinsanstiege am kurzfristigen Geldmarkt beitragen."
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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