14.02.2013 11:22:31

EZB-Nowotny sieht in der Wechselkursdebatte noch keinen Handlungsbedarf

    SALZBURG (dpa-AFX) - Das österreichische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny, sieht vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die Wechselkurse derzeit noch keinen Handlungsbedarf für die Notenbank. "Aber wenn sich die Entwicklung noch stärker akzentuieren würde, müsste man darüber sprechen", sagte Nowotny in einem Interview mit der Tageszeitung "Salzburger Nachrichten" (Donnerstagausgabe). Noch befänden sich die Wechselkurse an den Devisenmärkten in einer Bandbreite, "die wir aus der Vergangenheit kennen". "Aber sie sind ein sensibles Element im Wirtschaftsgeschehen, daher ist es sinnvoll, sie zu beobachten".

 

    Der Wechselkurs des Euro sei für die EZB kein Zielwert, versicherte der Chef der österreichischen Notenbank. Die Entwicklung des Wechselkurses sei für die EZB nur insoweit relevant, wie er sich auf das Ziel der Preisstabilität auswirke. "Konkret hieße das, inwieweit es bei Aufwertungen zu deflationären Tendenzen käme. Die sehe ich derzeit nicht", wird Nowotny weiter zitiert. Insgesamt hielt er es in der aktuellen Diskussion über die Wechselkurse für nicht gerechtfertigt, von einem "Währungskrieg" zu sprechen.

 

    In der vergangenen Woche hatte EZB-Präsident Mario Draghi gesagt, dass die Notenbank prüfen werde, ob sich der höhere Eurokurs auf die Preisrisiken im Währungsraum auswirke. Die Aussage Draghis wurde am Devisenmarkt als eine "verbale Intervention" gewertet und hatte den Kurs des Euro zeitweise stark nach unten gedrückt./jkr/hbr

 

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