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06.02.2013 11:43:30
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ThyssenKrupp verschlankt die Konzernverwaltung - Zeitung
Von Hendrik Varnholt
Der Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp will einem Zeitungsbericht zufolge als Teil seiner Sparbemühungen die Verwaltung verschlanken. Der Vorstandschef des Unternehmens, Heinrich Hiesinger, will offenbar die bislang 20 zentralen Konzernabteilungen zu 13 Bereichen verschmelzen. Das kündigte er nach einem Bericht der Zeitung Die Welt während einer Mitarbeiterversammlung an. Der Zeitung zufolge äußerte sich Hiesinger nicht zu einem möglichen Stellenabbau in der Konzernzentrale. ThyssenKrupp teilte am Mittwoch mit, der Vorstand habe die Mitarbeiter am Montag über "Eckpunkte für das künftige Führungsmodell" informiert. Es sei das Ziel, von Oktober an in der neuen Organisationsstruktur zu arbeiten. Zu Details äußerte sich ThyssenKrupp auch auf Nachfrage nicht.
ThyssenKrupp steht vor allem im stark konjunkturabhängigen Stahlgeschäft unter Druck. Der Konzern hatte für das vergangene Geschäftsjahr einen Verlust von 5 Milliarden Euro ausgewiesen, worin eine Abschreibung von 3,6 Milliarden Euro auf zwei amerikanischen Stahlwerke enthalten ist. Vor allem beim Bau von Anlagen in Brasilien war ThyssenKrupp auf technische Schwierigkeiten gestoßen. Planabweichungen verursachte auch die Finanzkrise, die die Nachfrage im potenziellen Abnehmerland USA einbrechen und die Kosten in Brasilien steigen ließ. Der Konzern sucht derzeit Käufer für die amerikanischen Werke. Er will aber auch die Effizienz seiner europäischen Stahlsparte verbessern.
ThyssenKrupp-Chef Hiesinger hat angesichts der Schwierigkeiten mehrfach Sparmaßnahmen angekündigt. Während der Hauptversammlung des Unternehmens im Januar stellte er auch eine "Straffung der Verwaltung" in Aussicht. "Es gibt noch zu viele unklare Zuständigkeiten und Prozesse, die zu Doppelarbeiten und Ineffizienz führen", sagte er. Teil des Konzernumbaus ist zudem die Verschmelzung der bislang 7 zu jetzt 5 Konzernsparten. Schon zum Jahresanfang hat ThyssenKrupp die sogenannten Business Areas Plant Technology und Marine Systems zu der Sparte Industrial Solutions zusammengefasst. Das Restrukturierungsprogramm mit dem Namen "Impact" soll nach Worten von Hiesinger im laufenden Geschäftsjahr den operativen Gewinn um 500 Millionen Euro und in den beiden folgenden Geschäftsjahren um weitere 750 Millionen Euro verbessern.
Hiesinger steht zudem vor der Aufgabe, bei ThyssenKrupp eine neue Unternehmenskultur aufzubauen. Der Konzern war in den vergangenen Monaten auch wegen seiner Beteiligung an einem Kartell auf dem Schienenmarkt und angesichts fragwürdiger Geschäftsreisen in die Kritik geraten.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@dowjones.com
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February 06, 2013 05:13 ET (10:13 GMT)
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