Nachfrage lässt nicht nach 06.02.2013 10:55:32

Gea Group erreicht Jahresziele - Aktie verliert

Und dass sich die Nachfrage abschwächt, kann Gea aktuell nicht erkennen. 2013 solle der Umsatz "moderat" zulegen und der operative Gewinn deutlich wachsen, teilte das Unternehmen vielmehr am Mittwoch mit. Während es in vielen Segmenten im vergangenen Jahr starke Zuwächse gab, drückten Probleme im Geschäft mit Wärmetauschern und mit Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung und -Verpackung (Food Solutions) auf die Stimmung.

Die im MDAX notierte Aktie sackte am Morgen ab und lag zuletzt mehr als drei Prozent im Minus. Zuletzt war das Papier recht gut gelaufen. Ein Börsianer bezeichnete in einer ersten Reaktion den Ausblick als etwas mau. DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald monierte unter anderem den schwachen Auftragseingang bei Wärmetauschern. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe sprach aber von einer insgesamt starken operativen Entwicklung zum Jahresende.

Der Umsatz legte laut den vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent auf 5,72 Milliarden Euro zu. Der um Auswirkungen von Zukäufen und damit verbundenen Einmaleffekten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 7,1 Prozent auf 562 Millionen Euro. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Über ein Plus von fünf Prozent bei den Bestellungen auf 5,9 Milliarden Euro hatte Gea bereits vorab berichtet.

Bei den beiden Sorgenkindern des Konzerns, dem zugekauften Geschäft mit Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung und -Verpackung (Food Solutions) und den Wärmetauschern lief es im vergangenen Jahr weiter noch nicht rund. Bei den Food Solutions schrieb Gea rote Zahlen und bekam zum Jahresende die anhaltend zögerlichen Bestellungen der Kunden zu spüren. Auf das Jahr gerechnet kamen aber immerhin 14 Prozent mehr Aufträge herein. Qualitätsprobleme und Verzögerungen bei den Bestellungen hatten das Segment belastet. Gea zog vor einem Jahr die Konsequenzen und besetzte die Führung neu.

Im Geschäft mit Wärmetauschern, wie sie etwa in Kraftwerken verbaut werden, hat Gea bereits einen Umbau mit Standortschließungen und Zusammenlegungen sowie Entlassungen hinter sich. Wegen der schwachen Nachfrage vor allem aus der Chemie ging dort der Umsatz im vierten Quartal um knapp neun Prozent zurück. Der Umbau zeigt aber langsam seine Wirkung, was sich an dem deutlich gestiegenen Spartengewinn für das Schlussquartal und auch im Gesamtjahr zeigte.

Abseits von den beiden Bereichen, die noch mit Problemen kämpfen, schlug sich Gea aber deutlich besser als noch vor einem Jahr und schaffte teils zweistellige Zuwächse bei den relevanten Kennzahlen Auftragseingang, Umsatz und Gewinn.

Besonders im Geschäft mit Landwirten, die Melkanlagen oder Stallausrüstungen bei den Düsseldorfer kaufen, konnte Gea seine Marge kräftig ausbauen. Gerade in den USA, wo riesige Farmen stehen, sind die Düsseldorfer stark im Geschäft. Insgesamt sind die USA das Kundenland Nummer eins mit einem wachsenden Anteil von 14 Prozent am Gesamtumsatz des Konzerns. Darauf folgen Deutschland und China mit jeweils zehn Prozent.

Seinen Aktionären will das Unternehmen bei einer im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Aktienanzahl eine unveränderte Dividende von 55 Cent zahlen. Die Mitarbeiter unterhalb der oberen Führungsebenen sollen als Anerkennung für ihre Leistung einen Bonus von insgesamt rund fünf Millionen Euro erhalten.

Für das laufende Jahr rechnen die Düsseldorfer mit einer Nachfrage in ihren Absatzmärkten auf dem "hohen Niveau von 2012". Wenn sich die Konjunktur nicht weiter abschwäche, sei mit einem moderaten Umsatzwachstum zu rechnen. Für den operativen Gewinn (EBITDA) erwartet Gea ein Ergebnis von rund 700 Millionen Euro, nach rund 600 Millionen Euro im Vorjahr. Den Geschäftsbericht will das Unternehmen am 11. März veröffentlichen.

/stb/kja/fbr

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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