05.02.2013 09:57:31

Metro erweitert Vorstand und wertet Elektronikkette Media-Saturn auf

   Der Handelskonzern METRO gibt seiner Elektroniktochter Media Saturn mehr Gewicht. Künftig ist die Vertriebslinie im Konzern durch einen eigenen Vorstand repräsentiert. Den Posten übernimmt Pieter Haas, derzeit Mitglied der Geschäftsführung der Media-Saturn Holding in Ingolstadt, wie das Unternehmen mitteilte. Über den genauen Zuschnitt des Ressorts soll noch entschieden werden.

   Mit der Einrichtung des neuen Vorstandspostens unterstreiche der Konzern die hohe strategische Bedeutung von Media-Saturn, erklärte Metro. Haas werde eng mit der Geschäftsführung von Media-Saturn in Ingolstadt zusammenarbeiten. Der Manager gilt als Fachmann für Multichannel und das immer mehr an Bedeutung gewinnende Online-Geschäft. Seit 2001 arbeitet er für Media-Saturn, zunächst als Geschäftsführer der niederländischen Landesgesellschaft. 2008 rückte er in die Geschäftsführung der Vertriebslinie auf.

   Metro befindet sich derzeit im Umbruch. Media Saturn gehört neben dem Großhandel Cash & Carry zu den Kerngeschäftsfeldern, war im Gegensatz zu Cash & Carry aber bislang im Konzernvorstand nicht mit einem eigenen Ressort vertreten.

   Beide Vertriebslinien durchlaufen derzeit einen umfassenden Restrukturierungsprozess. Niedrigere Preise, mehr Eigenmarken, mehr Service und eine verstärkte Hinwendung zum Internetgeschäft sollen die seit längerem schwächelnden Geschäfte wieder attraktiver machen.

   Vor allem Media Saturn generierte in der Vergangenheit Negativschlagzeilen. Der öffentlichkeitswirksame Streit mit Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals um Macht und Einfluss ist dabei eine Seite. Das schwächelnde Geschäft der Elektronikketten ist eine andere.

   Insbesondere im Onlinebereich hat die Sparte erheblichen Nachholbedarf. Günstigere Internetanbieter wie Amazon & Co machten der Metro-Tochter zu schaffen, sinkende Umsätze und fallende Profitabilität waren die Folge. Hier hat die Aufholjagd erst begonnen. Zwar verdoppelte Media Saturn 2012 den Online-Umsatz - er betrug jedoch lediglich rund 800 Millionen Euro, was etwa vier Prozent des Gesamtumsatzes der Vertriebslinie von 21 Milliarden Euro entspricht.

   Die übrigen Sparten - die SB-Warenhäuser der Marke Real sowie die Warenhauskette Kaufhof, spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Kaufhof gehört seit längerem nicht mehr zum Kerngeschäft. Bei Real verkaufte Metro vor kurzem den überwiegenden Teil ihres Auslandsgeschäfts.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com

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   February 05, 2013 03:26 ET (08:26 GMT)

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