30.01.2013 12:49:00

EBRD korrigiert Wachstumsprognose für Osteuropa nach unten

Die Osteuropabank EBRD sieht für die Länder Mittel- und Osteuropas zwar einen Silberstreif am Horizont, dennoch seien die Aussichten nicht wirklich rosig - so brachte der stellvertretende EBRD-Chefökonom Jeromin Zettelmeyer den "EBRD Transition Report 2012" auf den Punkt, der am Mittwoch im Finanzministerium in Wien präsentiert wurde.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat ihre Wachstumsprognose für die EBRD-Region für das laufende Jahr gegenüber ihrer Vorausschätzung vom vergangenen Oktober auf 3,1 Prozent leicht zurückgenommen. In Zentraleuropa und den baltischen Staaten soll die Wirtschaft heuer nur um 1,2 Prozent wachsen - im Oktober waren die EBRD-Ökonomen noch von einem BIP-Plus von 1,7 Prozent in dieser Subregion ausgegangen. Noch deutlicher - nämlich um 0,7 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent - wurde die Prognose für Osteuropa und die Kaukasusländer nach unten korrigiert. Auch in Südosteuropa kommt die Wirtschaft heuer mit einem erwarteten Zuwachs um 1,5 Prozent nicht wirklich in Fahrt.

Am weitesten wirtschaftlich zu den westeuropäischen Ländern aufgeschlossen hätten, wenig überraschend, die Balten, Polen, Ungarn und die Slowakei. Tschechien wird in diesem Zusammenhang bereits zu Westeuropa gezählt. Etwa im Mittelfeld rangieren Russland, die Ukraine und die Türkei. In der dritten Gruppe befinden sich Länder wie Georgien und Armenien, aber auch einige Länder Nordafrikas.

Viele Länder der Region würden empfindlich auf Veränderungen auf den Finanzmärkten reagieren, sagte Zettelmeyer. Das seien insbesondere die Ukraine und die baltischen Staaten. Noch wichtiger sei derzeit aber die Abhängigkeit von der Eurozone - und auch hier seien es wieder die Balten und die Ukraine, die jede Erschütterung unvermindert zu spüren bekommen. "Die Ukraine ist nach allen Seiten hin verletzbar. Sie stehen immer ziemlich nah am Abgrund und es ist bemerkenswert, dass sie nicht hineinstürzen", sagte der EBRD-Ökonom. "Aber irgendwie schaffen sie es immer wieder."

Weil die Eurozone Ende 2012 in eine Rezession eingetreten sei, habe sich auch das Wachstum in Osteuropa verlangsamt - allerdings sei die Talsohle dieses Trends hoffentlich im 2. Quartal 2012 durchschritten worden.

Nach wie vor überwiegen nach Ansicht des EBRD-Ökonomen die Abwärtsrisiken für die Region die Chancen für eine positive Entwicklung. "Wir haben ein Sicherheitsnetz geschaffen und die Panik auf den Finanzmärkten beseitigt - das ist ein riesiger Fortschritt. Aber die Frage ist, ob sich das in eine wirtschaftliche Erholung umsetzen lässt."

(Grafik 0166-13, Format noch offen) (Forts. mögl.) ivn/rf

WEB http://de.ebrd.com/

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