29.01.2013 13:41:31

Auch bei RWE droht ein Streik

   Von Hendrik Varnholt und Jan Hromadko

   Beim Energiekonzern RWE stehen die Zeichen auf Streik. Die Gewerkschaften Verdi und IG BCE drohen mit dem Abbruch der Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für rund 25.000 Beschäftigte. Auch in der dritten Gesprächsrunde habe sich RWE "überhaupt nicht" auf die Arbeitnehmervertreter zubewegt, sagte der Verdi-Verhandlungsführer Hans-Peter Lafos. Er bezeichnete es als "sehr wahrscheinlich", dass die große Tarifkommission die Verhandlungen in der nächsten Woche für gescheitert erkläre. Anschließend könnte es zu einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik kommen, wie sie schon seit Montag beim Energiekonzern E.ON läuft.

   Die gemeinsame Tarifkommission von Verdi und IG BCE will nach Angaben beider Gewerkschaften am Dienstag nächster Woche über weitere Schritte beraten. Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen mit RWE Lohnerhöhungen von 6 Prozent. Im Kern gehe es aber um die weitere Beschäftigungssicherung, sagte Lafos. Eine entsprechende Vereinbarung war Ende 2012 ausgelaufen. Die Gewerkschaften setzen sich außerdem für eine Übernahme der Auszubildenden ein.

   Laut IG BCE hat RWE eine Lohnerhöhung um 1,5 Prozent und zwei Einmalzahlungen von jeweils 500 Euro angeboten. "So lassen wir nicht mit uns umspringen. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht", sagte der IG-BCE-Verhandlungsführer Holger Nieden laut einer Mitteilung. Ein RWE-Sprecher erklärte, das Unternehmen sei "weiter gesprächs- und verhandlungsbereit". Angesichts der Herausforderungen der Energiewende, benötige RWE aber "Flexibilität bei der Zielsetzung, Beschäftigung im Konzern zu sichern".

   Auch beim Energieunternehmen E.ON droht ein Streik. Das Ergebnis der dort laufenden Urabstimmung soll nach Verdi-Angaben am Freitagnachmittag vorliegen. Sowohl RWE als auch E.ON leiden unter sinkenden Margen. Beide Konzerne wollen die Kosten senken. Während E.ON weltweit rund 11.000 Arbeitsplätze abbauen möchte, sollen bei RWE rund 10.000 Stellen wegfallen.

   Kontakt zu den Autoren: hendrik.varnholt@dowjones.com und jan.hromadko@dowjones.com

   DJG/hev/smh

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   January 29, 2013 07:11 ET (12:11 GMT)

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