29.01.2013 11:08:32
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Pharmakonzern Boehringer Ingelheim erwartet für 2012 leichtes Umsatzplus
Für 2012 rechnet der Bayer-Konkurrent mit einem mittleren einstelligen Wachstum. 2011 hatten die Ingelheimer Erlöse in Höhe von 13,2 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Boehringer hatte sich bei der Veröffentlichung seiner Halbjahreszahlen im August mit einem einstelligen Umsatzplus etwas vorsichtiger als noch im Frühjahr gezeigt. Damals war das Management von einem Zuwachs "im hohen einstelligen Bereich" ausgegangen. Getragen wurde das Wachstum zuletzt von Medikamenten wie dem Atemwegsmittel Spiriva und dem Gerinnungshemmer Pradaxa sowie dem Diabetesmittel Trajenta.
Der Pharmakonzern will in Deutschland die Markteinführung seines Diabetesmittels Trajenta vorantreiben. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte Trajenta im Dezember allerdings zum zweiten Mal keinen Zusatznutzen gegenüber der deutlich günstigeren Vergleichstherapie bescheinigt. "Die Situation ist nicht mehr nachvollziehbar", sagte Barner. Im Februar landet Trajenta auf der Tagesordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der das letzte Wort beim Zusatznutzen von Medikamenten hat. Barner ist zuversichtlich, dass das oberste Gremium der Selbstverwaltung des deutschen Gesundheitswesens nicht der Empfehlung des IQWiG folgt.
Boehringer hatte sich vor der ersten Entscheidung des IQWiG dazu entschieden, Trajenta in Deutschland nicht auf dem Markt zu bringen. Das Medikament ist das erste aus einer weltweiten Diabetes-Allianz von Boehringer Ingelheim mit dem US-Konzern Eli Lilly und bereits in über 30 Ländern auf dem Markt.
Schon zur Jahresmitte könnte zudem ein neues Mittel zur Behandlung von Lungenkrebs zugelassen werden. Gleich drei der Neuentwicklungen trauen Analysten zu, sich zu einem Blockbuster zu entwickeln, also zu einem Medikament mit einem jährlichen Umsatz von einer Milliarde Dollar und mehr.
Der Familienkonzern legt am 24. April seine Bilanz für 2012 vor. Das Unternehmen mit Sitz in Ingelheim bei Mainz zählt weltweit zu den 20 größten Pharmaunternehmen. Für das 1885 gegründete Unternehmen arbeiteten zuletzt mehr als 44.000 Menschen./ep/mne/fbr
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