29.01.2013 09:05:31

Stahlgigant Posco kann sich Branchentrend nicht entziehen

   Der südkoreanische Stahlgigant POSCO leidet wie die Wettbewerber unter der Konjunkturflaute. Hohe Rohmaterialkosten und niedrigere Produktpreise haben im vierten Quartal unter dem Strich zu einem um 45 Prozent niedrigeren Ergebnis als im Vorjahreszeitraum geführt. Die Eisenerzpreise seien nach dem Tief im Oktober wieder im Aufwind, sagte ein Konzernsprecher und fügte an, die Nachfrage von Schiffbauern und Hausgeräteherstellern sei unverändert verhalten. Die Aufwertung des südkoreanischen Won habe aber die Importkosten für Rohstoffe wie Eisenerz oder Kohl etwas dämpfen können. Bei einem Umsatzrückgang von 19 Prozent wies die Pohang Iron and Steel Company (Posco) im Dreimonatszeitraum einen konsolidierten Nettogewinn von 561 Milliarden Won (385 Millionen Euro) aus.

   Analysten hatten Posco im Quartal mehr zugetraut und schätzten das Ergebnis auf 663 Milliarden Won. Für das laufende Erstquartal machten die Südkoreaner aber wieder Hoffnung und stellten ein besseres Ergebnis als im Schlussquartal in Aussicht. Es werde mit den Autoherstellern und Schiffbauern über höhere Preise verhandelt, so die Südkoreaner. Posco ist der weltweit viertgrößte Stahlerzeuger und konkurriert unter anderem mit ArcelorMittal, der japanischen Nippon Steel, der russischen Severstal oder der deutschen ThyssenKrupp.

   Der Branchenprimus ArcelorMittal hatte erst in der vergangenen Woche auf die schwächelnde Nachfrage in Europa mit einem weiteren Kapazitätsabbau reagiert. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben einige Kaltphasen-Linien seiner Werke im belgischen Lüttich schließen. Nach Angaben von ArcelorMittal sind die Einbrüche bei der europäischen Stahlnachfrage dramatisch: Der Konzern beziffert den Rückgang allein für das vergangene Jahr auf weitere 8 bis 9 Prozent. Die Nachfrage liege nun um 29 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2007.

   Der Vorstandschef von ThyssenKrupp, Heinrich Hiesinger, hatte jüngst erklärt, die Herausforderung seien groß, vor allem im Stahlgeschäft. Eine durchgreifende Belebung der Weltwirtschaft sei auch im Geschäftsjahr 2012/2013 nicht in Sicht, so Hiesinger. ThyssenKrupp gehe zudem von einer "rückläufigen Dynamik" in der Automobilbranche aus. Das Unternehmen sei in der Stahlindustrie Mengenrückgängen und Preisdruck ausgesetzt. ThyssenKrupp hatte für das vergangene Geschäftsjahr 2011/12 einen Verlust von 5 Milliarden Euro ausgewiesen, worin eine Abschreibung von 3,6 Milliarden Euro auf die amerikanischen Stahlwerke enthalten ist.

   Die südkoreanische Posco kommt im Gesamtjahr 2012 auf einen Nettogewinn von 2,39 Billionen Won (1,6 Milliarden Euro), das waren 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. ArcelorMittal will am 6. Februar über den Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr berichten.

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   January 29, 2013 02:54 ET (07:54 GMT)

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