27.01.2013 14:41:33
|
Süßsaure Stimmung: Teure Rohstoffe ärgern Süßwarenbranche
Unter den Neuheiten sind diesmal zahlreiche laktose- und glutenfreie Süßigkeiten und Knabberartikel. Zudem präsentieren die Hersteller aus aller Welt kalorienreduzierte, vegane und vegetarische Produkte. Punkten wollen sie beim Verbraucher auch mit ungewöhnlichen Kombinationen wie Nougat mit salziger Note, Salmiak-gepuderter Schokolade, Gemüse-Chips, Bonbons mit Apfelpüree oder Pralinen, die auf der Zunge prickeln.
Deutschland gehört weltweit neben den USA, Großbritannien und den Niederlanden zu den Staaten, in denen am meisten Süßwaren verzehrt werden. 2012 futterte der Bundesbürger im Durchschnitt knapp 32 Kilogramm Schokolade, Fruchtgummi, Eis, feine Backwaren und salzige Snacks. Die Gesamtproduktion hierzulande verringerte sich dennoch leicht auf knapp 3,8 Millionen Tonnen und einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro.
Grund für das Minus sind die wichtigen Exporte, die erstmals seit 2005 sanken - laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie um vier Prozent auf knapp 1,7 Millionen Tonnen. Als Ursache nennen die Hersteller stark steigende Rohstoffpreise in der EU, die zu einer Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit führten.
Der Verbraucher konnten sich 2012 zwar über die europaweit niedrigsten Preise für Süßwaren freuen, in diesem Jahr rechnet die Branche aber mit einem Anstieg. Der Handel hatte 2012 noch einen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent auf zehn Milliarden Euro verbucht. Die für die Industrie kritische Rohstoffsituation werde aber 2013 auch Handel und Verbraucher erreichen - und das schlägt sich im Preis nieder, prognostiziert der Handelsverband Deutschland HDE.
Partnerland der 43. Internationalen Süßwarenmesse ist Russland, einer der wichtigsten Absatzmärkte Deutschlands außerhalb der EU. Die Süßwarenindustrie ist die drittgrößte Branche der Ernährungsindustrie mit derzeit 220 Herstellern und 49.000 Beschäftigten - nach einem Rückgang um 500 Mitarbeiter im vergangenen Jahr./wa/DP/he