25.01.2013 15:08:30
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Regling warnt Großbritannien vor EU-Referendum - Zeitung
Der Chef des europäischen Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hat Großbritannien vor dem geplanten EU-Referendum gewarnt. "Wenn Premierminister Cameron ankündigt, 2017 über einen EU-Austritt abstimmen zu lassen, schafft er nur Unsicherheit für die britische Wirtschaft - und das auf Jahre", sagte Regling Spiegel Online am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Regling stellte zudem den Krisenländern Portugal und Irland mehr Zeit für die Rückzahlung der erhaltenen Hilfskredite in Aussicht. "Darüber kann man reden", sagte Regling. Anders als im Falle Griechenlands wollten Irland und Portugal nicht eine Aussetzung von Schuldendienst und Zinszahlung, sondern lediglich eine Verlängerung der Laufzeiten. "Das könnte ihnen helfen, früher an den Markt zurückzukehren", sagte Regling. "Das wiederum ist in unser aller Interesse."
Neben Portugal, Irland und Griechenland hat auch Spanien bereits Geld aus den Krisenfonds EFSF beziehungsweise ESM erhalten - allerdings nur zur Rettung seiner Banken. Der deutsche ESM-Chef versuchte im Interview die Sorgen seiner Landsleute über die Hilfskredite an die Krisenländer zu zerstreuen. Er gehe davon aus, dass Deutschland sein Geld auf jeden Fall zurückbekomme, sagte Regling.
Sobald die europäische Bankenaufsicht im kommenden Jahr steht, soll der ESM auch direkt Kapital an angeschlagene Banken vergeben können. Allerdings pocht Regling dabei auf eine Beteiligung der Aktionäre und der Heimatstaaten der Banken. "Zuerst verlieren ja die Anteilseigner der Bank ihre Investition, dann muss der Staat Geld geben. Und erst dann springt der ESM ein", sagte er. "Das wird auch bei direkten Bankenhilfen nicht anders sein."
DJG/chg
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January 25, 2013 08:52 ET (13:52 GMT)
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